Der Wecker läutet mich sanft aus einer sehr unruhigen Nacht. Ob es daran liegt, dass der Meisterteller am Verteilerkreis die Runden dreht oder der nächtlichen, etwas lauteren Meinungsverschiedenheit im Zimmer ober mir, kann ich so mal nicht sagen. Worum es bei dem Streit ging konnte ich nicht genau herausfinden. Mir auch egal. Das einzige was ich deutlich vernehmen konnte war: „Jetzt hoit amol de pappn! Es is scho noch zwöve! Und moch des Fensta zua!“ Hm.
Es ist 06:15 und die Morgensonne fällt in mein Zimmer. Noch ein bissl liegen bleiben, sagt der Körper. Das Hirn sagt mir, wenn ich jetzt nicht aufstehe dann erst wieder in zwei Stunden.
Also raus aus den Federn und rein in die Sportmontur denn um 7:00 Uhr steht das Kraftraining am Plan. Rücken, Trizeps, Bauch und seitliche Bauchmuskulatur sind spätestens jetzt auch wach. Das Krafttraining ist neben der Unterwassergymnastik mein Favorit auf dem (aktiven)Therapieplan. Da sieht man am besten den Fortschritt und merkt wie von mal zu mal mehr Gewicht möglich ist. Speziell bei der Rückenübung. Waren es am Anfang noch 8 Kilo die ich schmerzfrei mit meinem Rücken drücken konnte, sind es seit heute 25 Kilo!
Danach hat sich der Rücken eine entspannte Massage verdient. Herrlich. Trotz des schweren Atmens der Masseurin. Ich trau mich noch immer nicht fragen.
Der Vormittag wird mit einem 36° warmen Hydroelektrischen-Vollbad inklusive Sprühregen, Lichttherapie, Duftöl und Entspannungsmusik abgeschlossen. Dieses Teil ist so massiv und spielt alle Stücke. Die Lautsprecher sind an den Seitenwänden eingearbeitet und der Subwoofer muss wohl unter der Wanne sein. Anders kann ich mir diese Erschütterungen beim Bass nicht vorstellen. Ob diese tiefen Frequenzen etwas mit der Therapie zu tun haben, bezweifle ich. Auf jeden Fall spüre ich die Vibration der Bässe mehr als die angebliche Stromspannung. Diese wiederum spürt man nur dann wenn man a) den Körper direkt an die Messingpunkte legt oder b) gerade kein Bass-Solo ist.
Die Musik ist eine klassische Entspannungsmucke. Irgendwo zwischen Cafe del Mar und der peruanischen Panflöten-Band auf der Mariahilfer Straße. Werd nächstes mal Slayer reingeben.
Einen neuen Patienten dürfen wir auch auf unserem Tisch begrüßen. Wieder einmal ein Herr, der Heinzi. Am ersten Blick sehr unsympathisch mit seinem Red Bull-Trainigsanzug am zweiten auch nur ein Mensch und doch lustig. Bin gespannt wann die erste Fussballdiskussion aufflammen wird.
Nach dem Chili Con Carne, welches bei mir so gerade den Tellerboden benetzt hat (remember halbe Portion) gehts ab zur EHG. Nachdem ich schon heftige Spatzen (Muskelkater auf Kärntnarisch) im Rücken habe, ist heute der Bauch dran. Schaden tut's eh nicht, also ran an den Speck!
Schweißtreibende 25 Minuten später freu ich mich auf etwas Entspannung bei der Unterwassergymnastik. Weit gefehlt. Heute hat auch Frau Malle eine Freude mit mir und jagt mich von einer Übung in die nächste. Nicht nur der Rücken auch die Oberschenkel und die Schulter melden eine leichte Übersäuerung. Für heute reicht's dann auch schon und ich gönne mir ein wenig Ruhe. Da das Wetter nicht so recht mitspielt, bleibe ich am Zimmer und mache einen DVD-Nachmittag.
„The Avengers“ haben ein wenig länger gebraucht die Welt zu retten, deswegen komme ich etwas verspätet zum Essen. Kein Problem, man kennt sich ja mittlerweile und so werden mir dann meine Schupfnudeln (Wuzinudeln auf Kärntnarisch) auch ohne Vortrag serviert. Wir plaudern noch alle ein wenig bis einer nach dem anderen den Tisch verlässt. Ich hab noch Lust auf ein paar Längen und verbringe noch eine Stunde im Hallenbad.
Aber jetzt reichts dann auch wirklich für heute. Noch schnell unter die Dusche und dann vor den Fernseher.
Morgen ist auch noch ein Tag.
Zum Abschluss a kloans Tisch-Witzerle: Ein Mann sitzt beim Arzt. Der Arzt mustert ihn von oben bis unten und lehnt sich dann demonstrativ und mit verschränkten Händen in den Sessel zurück. Der Patient ist ganz aufgelöst und fragt: „Herr Doktor, jetzt sagen sie schon - was fehlt mir?“ Der Arzt erwidert ganz sachlich und ruhig:„Sie müssen mal mit dem onanieren aufhören.“ - „Was? Warum denn das?“ - „Ich kann sie sonst nicht untersuchen.“
Gute Nacht.
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