Unbestätigten Gerüchten am Frühstückstisch zu Folge, gab es heute früh gegen 04:00 Uhr einen Feuerwehreinsatz wegen der anhaltenden Regenfälle bei einem Bauern in der Nachbarschaft. Am Nachbartisch wurde von Sirenengeheul um diese Uhrzeit erzählt. Obwohl ich bei gekipptem Fenster schlafe, kann ich das nicht bestätigen. Vielleicht gibt es ja da bis zum Abendessen mehr Information darüber.
Bereits um 07:00 Uhr liege ich am Bett bei der Nf-Wechselstrombehandlung. Heute wollen die Elektro-Pads nicht so recht auf meinem gestähltem Körper kleben bleiben und lösen damit einen Alarm aus der klingt, als wenn ich gleich den Löffel abgeben würde.
Nach dem Frühstück geht's ab zur Visite in die Reha-Ambulanz. Ich bin zwar nicht der einzige aber nach dem meine nächste Therapie erst um 10:00 Uhr beginnt, gibt es auch keinen Stress. Nach 15 Minuten Wartezeit werde ich in die Ordination gerufen. Meine Ärztin begrüßt mich freundlich und fragt nach meinem Befinden. Ich antworte, dass alles bestens sei und ich fast schon Schmerzfrei bin. Seit drei Tagen ist selbst der unangenehme Schmerz im Kreuz nach dem Aufstehen so gut wie weg. Ich spreche auch die Tatsache an, dass ich seit drei Wochen kein Sodbrennen mehr habe. Davor stand das brennen in der Brust fast täglich am Plan. Sie meinte gleich, dass das wohl Stressbedingt gewesen sei. Bin gespannt wie sich das nach der Reha verhalten wird.
Im Plantschbecken erhalte ich heute auch die etwas größeren Schaumstoff-Hanteln, die die Übungen relativ erschweren. Ich muss mich einerseits konzentrieren die vorgezeigte Übung ordentlich zu machen und die Körperspannung zu halten, andererseits das Gleichgewicht zu halten. Eine Herausforderung die ich vor allem im Kreuz spüre. Das soll auch so sein, meint die Therapeutin.
Der gebackene Fisch den wir zu Mittag serviert bekommen ist nichts außergewöhnliches, macht aber satt.
Danach geht's auch gleich zur vorletzten Schlammpackung in der Therapie. Noch etwas entspannen in Schlamm und Folie gewickelt bevor es zur letzten Station heute geht. Der Einzelgymnastik.
Die halbe Stunde mit Silke vergeht wie im Fluge da auch das Gespräch irgendwie auf Kino und Filme fällt. Da tretet sie bei mir offene Türen ein. Leider geht sie lieber zur Konkurrenz nach Klagenfurt wenn sie schon mal ins Kino geht, da ihr der Weg nach Villach zu weit sei. Ich versuche sie zu überzeugen, dass sie doch mal wieder ins Cineplexx nach Villach fahren soll und sie meint abschließend meiner Empfehlung beim nächsten Kinobesuch zu folgen.
Nach dem es den ganzen Tag durchgeregnet hat, haben sich die Regenwolken wohl hoffentlich komplett entleert und pünktlich zum Abendessen aufgehört Wasser zu lassen. Fragt sich nur für wie lange. Ich nutze die Gelegenheit für einen kurzen Spaziergang bevor ich den Tag vor dem Fernseher ausklingen lasse. Nicht sehr spannend aber notwendig da ich sehr müde bin.
Freitag, 31. Mai 2013
Donnerstag, 30. Mai 2013
Tag 16 | Waschen, Liegen, Essen
Es regnet. Nein, es schüttet wie aus Kübeln. Es ist Feiertag und es gibt heute keine Therapien. Ein tödlicher Mix wenn man hier festsitzt und die Zeit totschlagen muss. Zuerst bis zum Mittagessen und dann bis zum Abendessen.
Obwohl ich bis halb zwei Nachts DVD's gesehen und ich mich aufs ausschlafen gefreut habe, bin ich so wie jeden Tag bereits um 06:30 Uhr wach. An schlafen ist trotz des Sauwetters nicht mehr zu denken. Ich schnapp mir mein Buch und lese noch bis ich hungrig genug fürs Frühstück bin.
Da ich heute keinen Stress habe lass ich mir auch bis 9 Uhr Zeit um in Ruhe mein Frühstück zu genießen. Die Aussicht aus dem großen Panoramafenster ist sehr bescheiden. Nicht nur weil es regnet, nein auch weil mittlerweile eine Nebelbank eingezogen ist, die die Berge ringsum verschwinden lässt und die Sichtweite gerade noch bis zur Terrasse reicht.
Ich gehe aufs Zimmer und lenke mich vorerst einmal mit Wäsche waschen ab. Das ist nun der dritte Waschgang seit ich hier bin und ich denke es wird auch der Letzte sein. Das muss für die verbleibenden drei Therapietage reichen.
Nach getaner Arbeit lese ich mein Buch fertig und mach mich danach auf zum Mittagessen. Auch so vergehen verregnete Vormittage. Komm mir heute vor wie bei einem Club-Urlaub mit schlechtem Wetter. Die einzige Bewegung ist vom Zimmer zum Buffet und wieder zurück.
Nach dem Mittagessen leg ich ein kleines Schlunzi ein bevor ich ins Hallenbad auf ein paar Längen gehe. Wenigstens das Hallenbad hat an Feiertagen offen und hilft ein wenig die Zeit zu überbrücken. Dort angekommen ist meine Befürchtung wahr geworden. Im Bassin sieht es aus wie im Sommer in Jesolo am Strand - kein Platz und alle übereinander. Ich erkämpfe mir einen Platz in einer Ecke und mache dort meine Unterwasserübungen. An schwimmen ist heute nicht zu denken.
Zurück am Zimmer schau ich, während ich den Blog in Form bringe, nebenbei das Cupfinale der Unaussprechlichen gegen Pasching und muss mit einem Lächeln ansehen wie auch die Violetten gegen den Regionalligisten verlieren. Im Finale.
Nach dem Abendessen geh ich noch auf einen Drink in die Hotelbar und lasse so diesen äußerst besch..... Tag ausklingen.
Eine Frage an alle die in Krankenhäuser arbeiten: macht Desinfektionsmittel eigentlich süchtig? Ich habe ja schon in einem meiner ersten Posts berichtet, dass hier extrem auf Sauberkeit und Hygiene geachtet wird. Alle paar Meter findet man einen Desinfektionsspender mit der Bitte, sich die Hände öfters am Tag zu desinfizieren. Mittlerweile kann ich an den Boxen gar nicht mehr vorbei gehen ohne meine Hände da reinzustecken.
Obwohl ich bis halb zwei Nachts DVD's gesehen und ich mich aufs ausschlafen gefreut habe, bin ich so wie jeden Tag bereits um 06:30 Uhr wach. An schlafen ist trotz des Sauwetters nicht mehr zu denken. Ich schnapp mir mein Buch und lese noch bis ich hungrig genug fürs Frühstück bin.
Da ich heute keinen Stress habe lass ich mir auch bis 9 Uhr Zeit um in Ruhe mein Frühstück zu genießen. Die Aussicht aus dem großen Panoramafenster ist sehr bescheiden. Nicht nur weil es regnet, nein auch weil mittlerweile eine Nebelbank eingezogen ist, die die Berge ringsum verschwinden lässt und die Sichtweite gerade noch bis zur Terrasse reicht.
Ich gehe aufs Zimmer und lenke mich vorerst einmal mit Wäsche waschen ab. Das ist nun der dritte Waschgang seit ich hier bin und ich denke es wird auch der Letzte sein. Das muss für die verbleibenden drei Therapietage reichen.
Nach getaner Arbeit lese ich mein Buch fertig und mach mich danach auf zum Mittagessen. Auch so vergehen verregnete Vormittage. Komm mir heute vor wie bei einem Club-Urlaub mit schlechtem Wetter. Die einzige Bewegung ist vom Zimmer zum Buffet und wieder zurück.
Nach dem Mittagessen leg ich ein kleines Schlunzi ein bevor ich ins Hallenbad auf ein paar Längen gehe. Wenigstens das Hallenbad hat an Feiertagen offen und hilft ein wenig die Zeit zu überbrücken. Dort angekommen ist meine Befürchtung wahr geworden. Im Bassin sieht es aus wie im Sommer in Jesolo am Strand - kein Platz und alle übereinander. Ich erkämpfe mir einen Platz in einer Ecke und mache dort meine Unterwasserübungen. An schwimmen ist heute nicht zu denken.
Zurück am Zimmer schau ich, während ich den Blog in Form bringe, nebenbei das Cupfinale der Unaussprechlichen gegen Pasching und muss mit einem Lächeln ansehen wie auch die Violetten gegen den Regionalligisten verlieren. Im Finale.
Nach dem Abendessen geh ich noch auf einen Drink in die Hotelbar und lasse so diesen äußerst besch..... Tag ausklingen.
Eine Frage an alle die in Krankenhäuser arbeiten: macht Desinfektionsmittel eigentlich süchtig? Ich habe ja schon in einem meiner ersten Posts berichtet, dass hier extrem auf Sauberkeit und Hygiene geachtet wird. Alle paar Meter findet man einen Desinfektionsspender mit der Bitte, sich die Hände öfters am Tag zu desinfizieren. Mittlerweile kann ich an den Boxen gar nicht mehr vorbei gehen ohne meine Hände da reinzustecken.
Mittwoch, 29. Mai 2013
Tag 15 | Seven to go
Nach knapp 12 Stunden Schlaf ist mein Körper wieder voll in der Spur. Schlafen ist doch noch immer das beste Heilmittel und in dieser Disziplin macht mir auch keiner ein X für ein U vor. Die Gene machens.
Wie bereits gestern angekündigt stehe ich bereits um 07:00 Uhr im Plantschbecken. Mich beschleicht ein leicht schlechtes Gefühl wegen Gestern und gebe 25 Minuten Vollgas. Die Therapeutin muss mich sogar einbremsen und ermahnt mich während der einzelnen Übungen Pausen zu machen. Ich fühl mich gut heute und könnte Bäume ausreißen. Also im übertragenen Sinn.
Da ich erst um 09:30 Uhr die nächste Therapiesitzung mit Ultraschall habe, gönne ich mir ein ausgedehntes Frühstück und lass mir Zeit dabei. Leider muss ich mit ansehen, wie ein junger Patient plötzlich zusammensackt und regungslos am Boden liegen bleibt. Blitzschnell sind 4-5 Ärzte mit einem Defibrillator im Speisesaal eingetroffen. Das heißt für gewöhnlich nichts Gutes. Ich sehe noch aus dem Augenwinkel, dass sie ihm eine Infusion anhängen und ihn dann aus dem Speisesaal auf einer Bahre führen. Ich kann vorwegnehmen, dass der Patient am Abend bereits wieder an seinem Platz gesessen ist und einen stabilen Eindruck gemacht hat.
Was mir aber erst im Nachhinein aufgefallen ist, dass es keine Schaulustigen gab. Der Speisesaal war nicht mehr voll und diejenigen die noch da waren, versuchten die Situation auszublenden und unterhielten sich weiter wie als wenn nichts geschehen wäre. Ich denke, dass hier speziell bei den älteren Menschen eine gehörige Portion Angst mit im Spiel war. Wenn hier schon so ein junger Patient einfach umfällt, was wenn...
Später habe ich noch von Waltraud (Speisesaal-Chefin) erfahren, dass letztes Jahr ein Patient während dem Essen zusammengebrochen ist und auf der Stelle tot war.
Nach der wieder einmal recht unspektakulären Ultraschall-Behandlung gehts ab zu Silke, zur EHG. Sie hat ihre Drohung von gestern wahr gemacht und gibt mir ordentlich Stoff. Glücklicherweise war ich darauf schon mental eingestellt und ich kann alle Übung zu ihrer vollsten Zufriedenheit abwickeln. Abschließend meint sie auch noch, dass meine Stabilität und Kraft in der Wirbelsäule schon erstaunlich nahe an den 100% sind. *Freu* Also weiterhin alles im grünen Bereich und auf Angriff eingestellt.
Vor dem Essen habe ich noch einen sehr entspannten Termin bei der Fußpflege. Immerhin gehören die Fusserln auch gepflegt und in Form gebracht. Eine Dame mittleren Alters, äußerst attraktiv und junggeblieben in ihrer Art, kümmert sich 45 Minuten lang um meine Treter. Am Weg zurück in den Speisesaal gehe ich wie auf Wolken. Angenehm.
Nach dem Essen, es gab gefüllte Hühnerbrust, geht's ab in die Folterkammer. Auch hier hab ich ja gestern mehr oder weniger nur die Sitze an den Geräten gewärmt. Ich leg wieder überall 5 kg dazu und absolviere Problemlos meine Runde. Am Ende blicke ich auf den Trainingsplan der meinen Verlauf von Anbeginn dokumentiert. Ich habe mittlerweile überall die 3-fache Gewichtanzahl als noch vor 15 Tagen. Das geht, oder?
Die letzte Tageseinheit ist 1 Stunde lang Nordic Walking. Es hat mittlerweile zu Regnen aufgehört und sogar die Sonne lässt sich blicken. Na wenigstens was positives. Nordic Walking - ich kann mich damit nicht anfreunden und versuche meine Abneigung so gut es geht zu verbergen. Die Therapeutin hält am Weg ein paar mal an um bei ein paar Leuten eine Korrektur vorzunehmen. Sprich, sie sollen besser und ordentlich aus der Schulter heraus die Stöcke einsetzen. Sowie der Herr mit dem grauen Shirt. Alle drehen sich in meine Richtung. Auch ich dreh mich um aber da war keiner mehr. Ich war der mit dem grauen Shirt. Und ich war auch der, der sich jetzt ein Loch im Waldboden gewünscht hat. Ein großes. Ich darf einen Catwalk im Wald hinlegen und während ich so an den Leuten vorbei walke schimpfe ich mich gedanklich selber einen Scheißsstreber. Bitte, wie peinlich ist das denn?!? Da vorwiegend Männer in der Gruppe sind, fliegen natürlich auch gleich ein paar niveauvolle Meldungen. Ich lächle und sage nur: „Naturtalent“. Ich lass mich ans Ende der Gruppe zurückfallen und frage mich selber, ob das jetzt soeben tatsächlich stattgefunden hat.
15:00 Uhr Feierabend! 2/3 der Rehab sind somit geschafft. Morgen geht es mit einem Feiertag in den Endspurt. Eigentlich habe ich noch drei Tage Behandlungen muss aber noch sechs Tage hier bleiben. Die Vorfreude aufs Heimfahren steigt.
Nach dem Essen gehe ich noch eine Runde schwimmen bevor der DVD-Abend beginnt. „Die Verurteilten“ stehen am Programm. Einer, wenn nicht der Beste Gefängnisfilm überhaupt. Absolut Empfehlenswert!
Wie bereits gestern angekündigt stehe ich bereits um 07:00 Uhr im Plantschbecken. Mich beschleicht ein leicht schlechtes Gefühl wegen Gestern und gebe 25 Minuten Vollgas. Die Therapeutin muss mich sogar einbremsen und ermahnt mich während der einzelnen Übungen Pausen zu machen. Ich fühl mich gut heute und könnte Bäume ausreißen. Also im übertragenen Sinn.
Da ich erst um 09:30 Uhr die nächste Therapiesitzung mit Ultraschall habe, gönne ich mir ein ausgedehntes Frühstück und lass mir Zeit dabei. Leider muss ich mit ansehen, wie ein junger Patient plötzlich zusammensackt und regungslos am Boden liegen bleibt. Blitzschnell sind 4-5 Ärzte mit einem Defibrillator im Speisesaal eingetroffen. Das heißt für gewöhnlich nichts Gutes. Ich sehe noch aus dem Augenwinkel, dass sie ihm eine Infusion anhängen und ihn dann aus dem Speisesaal auf einer Bahre führen. Ich kann vorwegnehmen, dass der Patient am Abend bereits wieder an seinem Platz gesessen ist und einen stabilen Eindruck gemacht hat.
Was mir aber erst im Nachhinein aufgefallen ist, dass es keine Schaulustigen gab. Der Speisesaal war nicht mehr voll und diejenigen die noch da waren, versuchten die Situation auszublenden und unterhielten sich weiter wie als wenn nichts geschehen wäre. Ich denke, dass hier speziell bei den älteren Menschen eine gehörige Portion Angst mit im Spiel war. Wenn hier schon so ein junger Patient einfach umfällt, was wenn...
Später habe ich noch von Waltraud (Speisesaal-Chefin) erfahren, dass letztes Jahr ein Patient während dem Essen zusammengebrochen ist und auf der Stelle tot war.
Nach der wieder einmal recht unspektakulären Ultraschall-Behandlung gehts ab zu Silke, zur EHG. Sie hat ihre Drohung von gestern wahr gemacht und gibt mir ordentlich Stoff. Glücklicherweise war ich darauf schon mental eingestellt und ich kann alle Übung zu ihrer vollsten Zufriedenheit abwickeln. Abschließend meint sie auch noch, dass meine Stabilität und Kraft in der Wirbelsäule schon erstaunlich nahe an den 100% sind. *Freu* Also weiterhin alles im grünen Bereich und auf Angriff eingestellt.
Vor dem Essen habe ich noch einen sehr entspannten Termin bei der Fußpflege. Immerhin gehören die Fusserln auch gepflegt und in Form gebracht. Eine Dame mittleren Alters, äußerst attraktiv und junggeblieben in ihrer Art, kümmert sich 45 Minuten lang um meine Treter. Am Weg zurück in den Speisesaal gehe ich wie auf Wolken. Angenehm.
Nach dem Essen, es gab gefüllte Hühnerbrust, geht's ab in die Folterkammer. Auch hier hab ich ja gestern mehr oder weniger nur die Sitze an den Geräten gewärmt. Ich leg wieder überall 5 kg dazu und absolviere Problemlos meine Runde. Am Ende blicke ich auf den Trainingsplan der meinen Verlauf von Anbeginn dokumentiert. Ich habe mittlerweile überall die 3-fache Gewichtanzahl als noch vor 15 Tagen. Das geht, oder?
Die letzte Tageseinheit ist 1 Stunde lang Nordic Walking. Es hat mittlerweile zu Regnen aufgehört und sogar die Sonne lässt sich blicken. Na wenigstens was positives. Nordic Walking - ich kann mich damit nicht anfreunden und versuche meine Abneigung so gut es geht zu verbergen. Die Therapeutin hält am Weg ein paar mal an um bei ein paar Leuten eine Korrektur vorzunehmen. Sprich, sie sollen besser und ordentlich aus der Schulter heraus die Stöcke einsetzen. Sowie der Herr mit dem grauen Shirt. Alle drehen sich in meine Richtung. Auch ich dreh mich um aber da war keiner mehr. Ich war der mit dem grauen Shirt. Und ich war auch der, der sich jetzt ein Loch im Waldboden gewünscht hat. Ein großes. Ich darf einen Catwalk im Wald hinlegen und während ich so an den Leuten vorbei walke schimpfe ich mich gedanklich selber einen Scheißsstreber. Bitte, wie peinlich ist das denn?!? Da vorwiegend Männer in der Gruppe sind, fliegen natürlich auch gleich ein paar niveauvolle Meldungen. Ich lächle und sage nur: „Naturtalent“. Ich lass mich ans Ende der Gruppe zurückfallen und frage mich selber, ob das jetzt soeben tatsächlich stattgefunden hat.
15:00 Uhr Feierabend! 2/3 der Rehab sind somit geschafft. Morgen geht es mit einem Feiertag in den Endspurt. Eigentlich habe ich noch drei Tage Behandlungen muss aber noch sechs Tage hier bleiben. Die Vorfreude aufs Heimfahren steigt.
Nach dem Essen gehe ich noch eine Runde schwimmen bevor der DVD-Abend beginnt. „Die Verurteilten“ stehen am Programm. Einer, wenn nicht der Beste Gefängnisfilm überhaupt. Absolut Empfehlenswert!
Dienstag, 28. Mai 2013
Tag 14 | Hundstag
War gestern irgendwas? Ich wache mit riesigen Kopfschmerzen auf und verfluche die Schnapsrunden von gestern Abend. Sowie natürlich das letzte Getränk. Ich fühle mich total gerädert und ausgspiebn' und hoffe, dass der Tag schnell vergeht.
07:00 Uhr: Unterwassergymnastik
Das Wasser erfrischt mich zwar ein wenig aber ich fühle mich, als hätte ich Blei in den Füßen und die Schaumstoffhanteln wären aus Beton.
07:35 Uhr Frühstück
Am Frühstückstisch wird schnell allen klar, dass es mir nicht gut geht. Aber was soll ich tun wenn es nur (Apfel)Most und Schnäpse gibt! Mit an G'spritzen oder Cola-Whiskey wäre mir das nicht passiert. Ich würge die Semmel irgendwie runter und habe natürlich großen Appetit auf McDonalds. Oder eine Leberkäs-Semmel. Ein Lichtblick ist die gebackene Käsevariation zu Mittag. Aber bis dahin bin ich wahrscheinlich schon verendet.
07:50 Uhr
Ich schleppe mich aufs Zimmer und bereite mich seelisch auf die Kraftkammer vor. Ich lieg am Bett und versuche noch etwas zu dösen.
08:30 Uhr Kraftkammer
Mir ist flau im Magen und auch ein wenig übel. Aus den 3x15 Wiederholungen werden maximal 2x10 Wiederholungen. Ich schraube überall das Gewicht etwas höher und hoffe das meine Ausdünstung nicht all zu heftig ist.
08:55 Uhr
Ich schleppe mich aufs Zimmer und bereite mich auf die Massage vor. Ich lieg am Bett und versuche noch etwas zu dösen. In der nächsten halben Stunde trinke ich einen Liter Wasser. Mir ist kotzübel.
09:30 Uhr Massage
Ich freu mich, eine halbe Stunde einfach nur da zu liegen und nichts machen zu müssen. Selbst wenn Godzilla mich heute massieren würde, wäre es mir absolut egal. Ich döse leicht weg.
09:55 Uhr
Ich schleppe mich aufs Zimmer und bereite mich auf die Einzelheilgymnastik (EHG) vor. Irgendwie hab ich Angst davor heute. Ich lieg am Bett und versuche noch etwas zu dösen.
10:30 Uhr EHG
Silke sieht auf den ersten Blick das was nicht stimmt. Ich meine kleinlaut, dass es mir nicht so gut geht und hoffe inständig das sie heute Gnade mit mir hat. Sie fragt mich, was wir für Übungen machen sollen. Ich schau sie an und meine, was auch immer am Programm steht. Was für eine Lüge! Sie sieht mich an und deutet lächelnd auf das Bett. Leg dich hin, ich massiere dir das Bindegewebe an der Wirbelsäule. Danke, danke, danke!! Sie verabschiedet mich nach 25 Minuten und sagt:„ Oba murgn gemmas wieder o!“
10:55 Uhr
Ich gehe aufs Zimmer und warte auf das Mittagsessen. Ich lieg am Bett, versuche noch etwas zu dösen und schön langsam gehts mir wieder besser.
11:30 Uhr Mittag
Das bestätigt mir auch Heinzi, der meinte das ich wieder etwas Farbe im Gesicht hätte. Da gestern viele Neuankömmlinge ins Haus gekommen sind, sind auch einige Tischeinteilungen neu gemischt worden. Und so dürfen wir nach zwei Wochen endlich auch eine Frau in unserer Mitte begrüßen: Margit ausch Innschbruck. Seitenbänder, Kreuzband sowie Meniskus gerissen. Jackpot!
Die gebackene Käsevariation reißt mich zwar ein bissl raus, dafür geht mein Kreislauf ein wenig in die Knie.
12:35 Schlammpackung
Soll ich ihnen sagen, dass es mir nicht gut geht? Immerhin wird das jetzt ziemlich heiß. Da könnte der Kreislauf was dagegen haben. Egal, die Schlammschicht wird mir schon auf den Körper aufgetragen, ich werde mit Folie umwickelt und ins Wasserbad herabgelassen. 20 Minuten später geht es mir wesentlich besser als zuvor.
13:05 Uhr
Ich bin am Zimmer und bin von der Wärme völlig erschöpft. Meine letzte Therapie für heute beginnt erst um 14:30 Uhr. Ich stell mir den Wecker auf 14:15 Uhr und schlafe ein.
14:30 Rückenschule
Wir sind heute nur zu viert was aber angenehm ist. In der Runde befindet sich auch eine ältere Dame mit einer neuen Hüfte und Wirbelsäulenprobleme. Sie kommt den ganzen weiten Weg von Köln (!) hierher für die Rehabilitaion. Die Klinik ist ihr von ihren deutschen Ärzten empfohlen worden. Net schlecht.
15:00 Uhr
Am Zimmer angekommen leg ich mich sofort wieder hin und schlafe zwei Stunden durch. Das heute die Sonne scheint und es relativ schön ist, ist mir im Moment egal.
Nach dem Abendessen schaffe ich es dann doch noch ein bissl in die Natur um frischen Sauerstoff zu tanken. Irgendwie hab ich den Tag doch noch über die Runden gebracht und freu mich wieder auf morgen.
07:00 Uhr Unterwassergymnastik ....
07:00 Uhr: Unterwassergymnastik
Das Wasser erfrischt mich zwar ein wenig aber ich fühle mich, als hätte ich Blei in den Füßen und die Schaumstoffhanteln wären aus Beton.
07:35 Uhr Frühstück
Am Frühstückstisch wird schnell allen klar, dass es mir nicht gut geht. Aber was soll ich tun wenn es nur (Apfel)Most und Schnäpse gibt! Mit an G'spritzen oder Cola-Whiskey wäre mir das nicht passiert. Ich würge die Semmel irgendwie runter und habe natürlich großen Appetit auf McDonalds. Oder eine Leberkäs-Semmel. Ein Lichtblick ist die gebackene Käsevariation zu Mittag. Aber bis dahin bin ich wahrscheinlich schon verendet.
07:50 Uhr
Ich schleppe mich aufs Zimmer und bereite mich seelisch auf die Kraftkammer vor. Ich lieg am Bett und versuche noch etwas zu dösen.
08:30 Uhr Kraftkammer
Mir ist flau im Magen und auch ein wenig übel. Aus den 3x15 Wiederholungen werden maximal 2x10 Wiederholungen. Ich schraube überall das Gewicht etwas höher und hoffe das meine Ausdünstung nicht all zu heftig ist.
08:55 Uhr
Ich schleppe mich aufs Zimmer und bereite mich auf die Massage vor. Ich lieg am Bett und versuche noch etwas zu dösen. In der nächsten halben Stunde trinke ich einen Liter Wasser. Mir ist kotzübel.
09:30 Uhr Massage
Ich freu mich, eine halbe Stunde einfach nur da zu liegen und nichts machen zu müssen. Selbst wenn Godzilla mich heute massieren würde, wäre es mir absolut egal. Ich döse leicht weg.
09:55 Uhr
Ich schleppe mich aufs Zimmer und bereite mich auf die Einzelheilgymnastik (EHG) vor. Irgendwie hab ich Angst davor heute. Ich lieg am Bett und versuche noch etwas zu dösen.
10:30 Uhr EHG
Silke sieht auf den ersten Blick das was nicht stimmt. Ich meine kleinlaut, dass es mir nicht so gut geht und hoffe inständig das sie heute Gnade mit mir hat. Sie fragt mich, was wir für Übungen machen sollen. Ich schau sie an und meine, was auch immer am Programm steht. Was für eine Lüge! Sie sieht mich an und deutet lächelnd auf das Bett. Leg dich hin, ich massiere dir das Bindegewebe an der Wirbelsäule. Danke, danke, danke!! Sie verabschiedet mich nach 25 Minuten und sagt:„ Oba murgn gemmas wieder o!“
10:55 Uhr
Ich gehe aufs Zimmer und warte auf das Mittagsessen. Ich lieg am Bett, versuche noch etwas zu dösen und schön langsam gehts mir wieder besser.
11:30 Uhr Mittag
Das bestätigt mir auch Heinzi, der meinte das ich wieder etwas Farbe im Gesicht hätte. Da gestern viele Neuankömmlinge ins Haus gekommen sind, sind auch einige Tischeinteilungen neu gemischt worden. Und so dürfen wir nach zwei Wochen endlich auch eine Frau in unserer Mitte begrüßen: Margit ausch Innschbruck. Seitenbänder, Kreuzband sowie Meniskus gerissen. Jackpot!
Die gebackene Käsevariation reißt mich zwar ein bissl raus, dafür geht mein Kreislauf ein wenig in die Knie.
12:35 Schlammpackung
Soll ich ihnen sagen, dass es mir nicht gut geht? Immerhin wird das jetzt ziemlich heiß. Da könnte der Kreislauf was dagegen haben. Egal, die Schlammschicht wird mir schon auf den Körper aufgetragen, ich werde mit Folie umwickelt und ins Wasserbad herabgelassen. 20 Minuten später geht es mir wesentlich besser als zuvor.
13:05 Uhr
Ich bin am Zimmer und bin von der Wärme völlig erschöpft. Meine letzte Therapie für heute beginnt erst um 14:30 Uhr. Ich stell mir den Wecker auf 14:15 Uhr und schlafe ein.
14:30 Rückenschule
Wir sind heute nur zu viert was aber angenehm ist. In der Runde befindet sich auch eine ältere Dame mit einer neuen Hüfte und Wirbelsäulenprobleme. Sie kommt den ganzen weiten Weg von Köln (!) hierher für die Rehabilitaion. Die Klinik ist ihr von ihren deutschen Ärzten empfohlen worden. Net schlecht.
15:00 Uhr
Am Zimmer angekommen leg ich mich sofort wieder hin und schlafe zwei Stunden durch. Das heute die Sonne scheint und es relativ schön ist, ist mir im Moment egal.
Nach dem Abendessen schaffe ich es dann doch noch ein bissl in die Natur um frischen Sauerstoff zu tanken. Irgendwie hab ich den Tag doch noch über die Runden gebracht und freu mich wieder auf morgen.
07:00 Uhr Unterwassergymnastik ....
Tag 13 | Beim Mostbauern
Seit drei Tagen fühle ich mich schon schlapp, ausgelaugt und müde. Offensichtlich zollt nun der Körper der Therapie Tribut und fährt einen Gang runter. Ich könnte am liebsten nur schlafen. Oder ist es doch das Wetter?
Der Tag fängt schon mit einer kleinen Überraschung an, da ich meine Massage erstens in einem anderen Zimmer habe und zweitens mit einer anderen Masseurin. Eine junge Frau knetet nun früh morgens um sieben meinen Körper.Ohne dabei meine Hose über meinen Popsch zu ziehen, legt sie los. Bei der anderen war das die erste Handbewegung. Vielleicht deswegen der schwere Atem.
Nf-Wechselstrom, was soll ich sagen - nix passiert. Ich habe nur darum gebeten, den Sprühregen abzudrehen da sonst das Wasser schneller kalt wird.
Nach dem Mittagessen vergesse ich irgendwie die Zeit und komme deshalb sieben Minuten zu spät zur Einzelheilgymnastik. Silke nimmt meine Entschuldigung an und schindet mich die nächsten 20 Minuten dafür intensiver.
Bis zum Ergotraining hab ich noch eine gute Stunde Zeit. Ich leg mich aufs Bett und lese weiter an der „Verwesung“. Irgendwie muss ich wohl eingeschlafen sein und mein innerer Wecker weckt mich zu spät. Scheiße, schon 14:10 Uhr!! Ich laufe schnell die Treppen hinunter in die Altis Arena wo ich seit 14:00 Uhr schon am Rad sitzen sollte. Als ich dort ankam und mein zuspätkommen erkläre, schickt mich die Cheftherapeutin in die Leitstelle um mir einen neuen Termin geben zu lassen. Auf meine Frage hin, dass doch ein Rad, also meines, doch frei sein müsste, stellt sie auf Stur und schickt mich weg. Ich habe keine Lust auf einen Streit und beuge mich der höheren Gewalt. In der Therapieleitstelle erhalte ich problemlos einen neuen Termin für 15 Uhr.
Das Abendessen lasse ich sausen da wir in die Mostschenke gehen um die Verabschiedung von zwei Tischkollegen zu feiern. Außerdem habe ich heute einen Zahn auf eine zünftige Brett'l Jausen anstatt den Menüvorschlägen aus unserer Küche zu folgen: Krautfleckerln, Dinkelspaghetti, Schweizer Wurstsalat oder Früchte mit Joghurt. Also auf zum Mostbauern!
Montags ist immer Live-Musik (da Sigi auf da Quetschn) und man ist gut beraten früh zu kommen oder zu reservieren. Wir sind schon früher da und sichern uns unser Platzerle. Mit fortdauer des Abends kommen immer mehr Leute, 90% davon Kur- und Rehabpatienten, die das rustikale aber sehr schöne Lokal füllen. Es wird immer lustiger und feuchter und schon machen die ersten Schnäpse die Runde. Und dann die zweit und die dritte... Kurz vor 22 Uhr läutet das Handy eines Kollegen. Da er sich am Nachmittag an der Rezeption abgemeldet hat um kurz nach Hause zu fahren und sich bis dato noch nicht zurückgemeldet hat, fehlt ihnen jetzt natürlich ein Schäfchen. Sie bitten ihn höflich aber bestimmt bis spätestens 22.30 Uhr im Hotel zu sein. Da wechselt die Schicht und sie müssten Meldung machen das jemand fehlt. Als das Gespräch beendet ist, dreht er sich grinsend zu mir um und meint im breiten Steirer Dialekt:„ Oft geht no a Runde. A holbe Stund homa nu Zeit.“
Diese halbe Stunde wird am nächsten Tag den ganzen Tag anhalten.
Der Tag fängt schon mit einer kleinen Überraschung an, da ich meine Massage erstens in einem anderen Zimmer habe und zweitens mit einer anderen Masseurin. Eine junge Frau knetet nun früh morgens um sieben meinen Körper.Ohne dabei meine Hose über meinen Popsch zu ziehen, legt sie los. Bei der anderen war das die erste Handbewegung. Vielleicht deswegen der schwere Atem.
Nf-Wechselstrom, was soll ich sagen - nix passiert. Ich habe nur darum gebeten, den Sprühregen abzudrehen da sonst das Wasser schneller kalt wird.
Nach dem Mittagessen vergesse ich irgendwie die Zeit und komme deshalb sieben Minuten zu spät zur Einzelheilgymnastik. Silke nimmt meine Entschuldigung an und schindet mich die nächsten 20 Minuten dafür intensiver.
Bis zum Ergotraining hab ich noch eine gute Stunde Zeit. Ich leg mich aufs Bett und lese weiter an der „Verwesung“. Irgendwie muss ich wohl eingeschlafen sein und mein innerer Wecker weckt mich zu spät. Scheiße, schon 14:10 Uhr!! Ich laufe schnell die Treppen hinunter in die Altis Arena wo ich seit 14:00 Uhr schon am Rad sitzen sollte. Als ich dort ankam und mein zuspätkommen erkläre, schickt mich die Cheftherapeutin in die Leitstelle um mir einen neuen Termin geben zu lassen. Auf meine Frage hin, dass doch ein Rad, also meines, doch frei sein müsste, stellt sie auf Stur und schickt mich weg. Ich habe keine Lust auf einen Streit und beuge mich der höheren Gewalt. In der Therapieleitstelle erhalte ich problemlos einen neuen Termin für 15 Uhr.
Das Abendessen lasse ich sausen da wir in die Mostschenke gehen um die Verabschiedung von zwei Tischkollegen zu feiern. Außerdem habe ich heute einen Zahn auf eine zünftige Brett'l Jausen anstatt den Menüvorschlägen aus unserer Küche zu folgen: Krautfleckerln, Dinkelspaghetti, Schweizer Wurstsalat oder Früchte mit Joghurt. Also auf zum Mostbauern!
Montags ist immer Live-Musik (da Sigi auf da Quetschn) und man ist gut beraten früh zu kommen oder zu reservieren. Wir sind schon früher da und sichern uns unser Platzerle. Mit fortdauer des Abends kommen immer mehr Leute, 90% davon Kur- und Rehabpatienten, die das rustikale aber sehr schöne Lokal füllen. Es wird immer lustiger und feuchter und schon machen die ersten Schnäpse die Runde. Und dann die zweit und die dritte... Kurz vor 22 Uhr läutet das Handy eines Kollegen. Da er sich am Nachmittag an der Rezeption abgemeldet hat um kurz nach Hause zu fahren und sich bis dato noch nicht zurückgemeldet hat, fehlt ihnen jetzt natürlich ein Schäfchen. Sie bitten ihn höflich aber bestimmt bis spätestens 22.30 Uhr im Hotel zu sein. Da wechselt die Schicht und sie müssten Meldung machen das jemand fehlt. Als das Gespräch beendet ist, dreht er sich grinsend zu mir um und meint im breiten Steirer Dialekt:„ Oft geht no a Runde. A holbe Stund homa nu Zeit.“
Diese halbe Stunde wird am nächsten Tag den ganzen Tag anhalten.
Sonntag, 26. Mai 2013
Tag 12 | Wegen Ruhetag geschlossen
Auch der zweite Sonntag während der Rehab steht im Zeichen der Ruhe und der Entspannung. Nach dem Frühstück unternehme ich mit meinem einzigen übrig gebliebenen Tischkollegen (alle anderen sind zu hause und müssen bis 22 Uhr eintreffen) einen ausgedehnten Vormittagsspaziergang. Knapp drei Stunden waren wir bei trockenem und teilweises sonnigem Wetter in der näheren Umgebung unterwegs.
Am Nachmittag mutiere ich zum Couchpotato. Zuerst ein wenig Formel 1 schlafen und dann sehen wie der alte den neuen Fussballmeister 3:0 abfertigt. Hatten die Veilchen wohl noch ein wenig Restfettn' in sich. Rapid gewinnt wenigstens das letzte Heimspiel und Mattersburg muss dochein wenig überraschend in die zweite Liga. Haben eh schon lang drum gebettelt.
Jetzt nach dem Abendessen schreibe ich diese Zeilen und werde mich in wenigen Minuten wieder vor das TV-Gerät schmeißen. Tatort- what else? Morgen geht's eh wieder um 7:00 Uhr los da kann ich heute mal einfach so herumlungern.
Sorry, aber vor dem Fernseher passieren keine großartige Dinge die ich euch erzählen könnte. Dafür ist morgen die erste Einheit wieder die Massage. Ihr wisst schon. Die, die so schwer atmet...
Schönen Sonntagabend.
Samstag, 25. Mai 2013
Tag 11 | Halbzeit
Seit elf Tagen bin ich also in Althofen, elf weitere werden es noch werden. Grund genug um mal Bilanz über meinen Gesundheitszustand zu ziehen.
Als ich am 15. Mai hier mein Single-Appartment bezogen habe war der Stand folgender.
.) starke schmerzen nach längerem liegen oder sitzen im Lendenwirbelbereich
.) eingeschränkte seitliche Bewegungen (max. 45°)
.) beim nach vorne beugen mit den Händen max. bis zu den Knien gekommen
.) starke Schmerzen beim niesen oder husten im Brustbereich
.) wenig bis keine Kondition
.) fast tägliches Sodbrennen
.) Verspannungen im gesamten Rückenbereich
.) Durchblutungsstörungen entlang der Wirbelsäule
Zusammengefasst könnte man sagen - Totalschaden. Oder eben kurz davor. Nun, nach einer kurzen Eingewöhnungsphase letzte Woche und nach etwas intensiveren Einheiten diese Woche kann ich folgendes Berichten.
.) die Schmerzen sind erträglicher und dabei abzuklingen
.) die seitliche Bewegung geht mittlerweile über 90° hinaus!
.) mittlerweile streichle ich mit den Finger schon an den Schuhen
.) die Schmerzen im Brustbereich sind dabei abzuklingen
.) stetige Steigerung am Ergometer und bei den Gewichten stimmen mich positiv
.) seit 11 Tagen kein Sodbrennen mehr. Die Ernährung machts und Stress hab ich hier auch keinen
.) die Verspannungen und Verhärtungen beginnen sich zu lockern und somit schwinden auch die Schmerzen im LW-Bereich
.) die Durchblutungsstörungen sind weg und davon profitieren auch die Verspannungen
Zusammengefasst kann man sagen, dass sich der Aufenthalt voll lohnt und mir die Therapie bisher sehr geholfen hat.
Nachdem Wochenende ist und sich die Klinik mal wieder leert habe auch ich heute beschlossen, trotz Schnürlregens, diesen Ort mal zu verlassen und habe mich zu Fuß in die Stadt Althofen gemacht. Nach knappen 45 Minuten bin ich am Hornturm angelangt. Von dort aus kann man ganz Althofen überblicken.
Hab auch gleich die Hotspots gesichtet und mich auf den Weg ins Zentrum gemacht um Schmugglerware zu besorgen. Chips und Cola für die Fernsehstunden. Ein Libro ist mir auch über den Weg gelaufen. Da musste ich einfach rein und bin mit zwei neuen Büchern raus. Ich habe mir zwar ein Buch schon mitgenommen allerdings hat es grad nur mal drei Tage gedauert um ausgelesen zu werden. Falls es wen interessiert: es sind zwei Bücher von Simon Beckett geworden. Verwesung und Tiere. Die Chemie des Todes kann ich auch nur schwersten empfehlen wer auf solche Sachen steht.
Althofen selbst ist eine Kleinstadt mit knapp 5000 Einwohnern die sich aber heute wohl alle gut versteckt haben. Ich spaziere durch die Straßen und habe bis zum Zentrum 5 Personen gezählt. Ein paar mehr sind es dann im Zentrum schon geworden aber auch hier waren eigentlich die Gehsteige hochgeklappt. Ich mache mich auf denWeg zurück in die Klinik die oben am Berg ist. Also alles was vorher runter gegangen ist geht jetzt hoch. Der Rücken sendet schon die ersten Signale zu einer Pause aber ich möchte schnell heim da der Regen stärker zu werden scheint.
Ab der Stadtgrenze gibt es bis zur Klinik einen so genannten Heilkräuterweg. Entlang des Weges gibt es Infotafeln zu den einzelnen Kräutern sowie Sprüche und Weisheiten über die Natur und wie unsere Gesellschaft mit dieser umgeht. Bin ich in die Stadt noch die Serpentinen am Gehsteig gegangen, so entschied ich mich für den Rückweg für diese Strecke. Der Weg führt steil bergauf und ist mit natürlichen Stufen ausgestattet. Links und rechts vom Weg ist die Natur pur und unbehandelt. Es wachsen die verschiedensten Heil- und Wiesenpflanzen, meterhohes Gras, Schilf und Unkraut bilden ein imposantes Dickicht in welchem sich offensichtlich viele Tiere sehr wohl fühlen. Man hört Frösche, Vögel, Kühe und sogar Katzen und Hunde. Letztere zwei sind wohl eher auf Nahrungsuche.
Ein wenig durchnässt und abgekämpft bin ich nach insgesamt drei Stunden wieder am Zimmer und falle mal ins Bett für eine halbe Stunde. Zwecks Entspannung begebe ich mich noch für eine Stunde ins Hallenbad und chille im Wasser. Netterweise haben nicht sehr viele (trotz des Wetters) diese Idee und somit sind wir nur zu viert und haben das ganze Bassin für uns.
Zum Abendessen gibt es eine Fischplatte die wirklich ausgezeichnet mundet. Was das Abendprogramm angeht, bin ich noch sehr zweigeteilt. Einerseits interessiert mich das deutsch-deutsche CL-Finale überhaupt nicht. Andererseits möchte ich gerne sehen wie der BVB die CL gewinnt. Zum Leidwesen für „unseren“ David Alaba. Vielleicht reicht ja auch hier nur die zweite Halbzeit.
Bis morgen.
Als ich am 15. Mai hier mein Single-Appartment bezogen habe war der Stand folgender.
.) starke schmerzen nach längerem liegen oder sitzen im Lendenwirbelbereich
.) eingeschränkte seitliche Bewegungen (max. 45°)
.) beim nach vorne beugen mit den Händen max. bis zu den Knien gekommen
.) starke Schmerzen beim niesen oder husten im Brustbereich
.) wenig bis keine Kondition
.) fast tägliches Sodbrennen
.) Verspannungen im gesamten Rückenbereich
.) Durchblutungsstörungen entlang der Wirbelsäule
Zusammengefasst könnte man sagen - Totalschaden. Oder eben kurz davor. Nun, nach einer kurzen Eingewöhnungsphase letzte Woche und nach etwas intensiveren Einheiten diese Woche kann ich folgendes Berichten.
.) die Schmerzen sind erträglicher und dabei abzuklingen
.) die seitliche Bewegung geht mittlerweile über 90° hinaus!
.) mittlerweile streichle ich mit den Finger schon an den Schuhen
.) die Schmerzen im Brustbereich sind dabei abzuklingen
.) stetige Steigerung am Ergometer und bei den Gewichten stimmen mich positiv
.) seit 11 Tagen kein Sodbrennen mehr. Die Ernährung machts und Stress hab ich hier auch keinen
.) die Verspannungen und Verhärtungen beginnen sich zu lockern und somit schwinden auch die Schmerzen im LW-Bereich
.) die Durchblutungsstörungen sind weg und davon profitieren auch die Verspannungen
Zusammengefasst kann man sagen, dass sich der Aufenthalt voll lohnt und mir die Therapie bisher sehr geholfen hat.
Nachdem Wochenende ist und sich die Klinik mal wieder leert habe auch ich heute beschlossen, trotz Schnürlregens, diesen Ort mal zu verlassen und habe mich zu Fuß in die Stadt Althofen gemacht. Nach knappen 45 Minuten bin ich am Hornturm angelangt. Von dort aus kann man ganz Althofen überblicken.
Hab auch gleich die Hotspots gesichtet und mich auf den Weg ins Zentrum gemacht um Schmugglerware zu besorgen. Chips und Cola für die Fernsehstunden. Ein Libro ist mir auch über den Weg gelaufen. Da musste ich einfach rein und bin mit zwei neuen Büchern raus. Ich habe mir zwar ein Buch schon mitgenommen allerdings hat es grad nur mal drei Tage gedauert um ausgelesen zu werden. Falls es wen interessiert: es sind zwei Bücher von Simon Beckett geworden. Verwesung und Tiere. Die Chemie des Todes kann ich auch nur schwersten empfehlen wer auf solche Sachen steht.
Althofen selbst ist eine Kleinstadt mit knapp 5000 Einwohnern die sich aber heute wohl alle gut versteckt haben. Ich spaziere durch die Straßen und habe bis zum Zentrum 5 Personen gezählt. Ein paar mehr sind es dann im Zentrum schon geworden aber auch hier waren eigentlich die Gehsteige hochgeklappt. Ich mache mich auf denWeg zurück in die Klinik die oben am Berg ist. Also alles was vorher runter gegangen ist geht jetzt hoch. Der Rücken sendet schon die ersten Signale zu einer Pause aber ich möchte schnell heim da der Regen stärker zu werden scheint.
Ab der Stadtgrenze gibt es bis zur Klinik einen so genannten Heilkräuterweg. Entlang des Weges gibt es Infotafeln zu den einzelnen Kräutern sowie Sprüche und Weisheiten über die Natur und wie unsere Gesellschaft mit dieser umgeht. Bin ich in die Stadt noch die Serpentinen am Gehsteig gegangen, so entschied ich mich für den Rückweg für diese Strecke. Der Weg führt steil bergauf und ist mit natürlichen Stufen ausgestattet. Links und rechts vom Weg ist die Natur pur und unbehandelt. Es wachsen die verschiedensten Heil- und Wiesenpflanzen, meterhohes Gras, Schilf und Unkraut bilden ein imposantes Dickicht in welchem sich offensichtlich viele Tiere sehr wohl fühlen. Man hört Frösche, Vögel, Kühe und sogar Katzen und Hunde. Letztere zwei sind wohl eher auf Nahrungsuche.
Ein wenig durchnässt und abgekämpft bin ich nach insgesamt drei Stunden wieder am Zimmer und falle mal ins Bett für eine halbe Stunde. Zwecks Entspannung begebe ich mich noch für eine Stunde ins Hallenbad und chille im Wasser. Netterweise haben nicht sehr viele (trotz des Wetters) diese Idee und somit sind wir nur zu viert und haben das ganze Bassin für uns.
Zum Abendessen gibt es eine Fischplatte die wirklich ausgezeichnet mundet. Was das Abendprogramm angeht, bin ich noch sehr zweigeteilt. Einerseits interessiert mich das deutsch-deutsche CL-Finale überhaupt nicht. Andererseits möchte ich gerne sehen wie der BVB die CL gewinnt. Zum Leidwesen für „unseren“ David Alaba. Vielleicht reicht ja auch hier nur die zweite Halbzeit.
Bis morgen.
Freitag, 24. Mai 2013
Tag 10 | Lagerkoller?
Boa hey, war das heute ein zacher Tag! Ob das am heutigen Dauerregen oder der fehlenden Sonne liegt, kann ich so nicht sagen. Vielleicht ist es doch der Beginn eines Lagerkollers knapp vor Halbzeit? Aber mal der Reihe nach.
Der Regen peitscht gegen mein Fenster und gibt mir zu verstehen, dass die Nacht für mich vorbei sein soll. Es ist kurz vor sechs. Scheiß drauf denk ich, soll so sein und steig mal in die Dusche rein. Apropos Dusche. Ich dachte dass es sich nur um ein städtisches Phänomen handelt, wenn im Bus oder U-Bahn bereits in der Früh Stinker unterwegs sind. Sie gibt es auch hier. Unglaublich was so mancher für eine Duftwolke schon nach dem Aufstehen hinter sich herzieht. Dass es sich dabei nicht grad um Hugo oder Lagerfeld handelt, versteht sich von selbst.
Egal, ich hab um 7 Uhr ein Date mit Marie in der EHG. Als sie mir die 1 Kilo Hanteln zeigt mit denen wir heute arbeiten werden, wollt ich ihr schon sagen, ob das ihr Ernst sei. 25 Minuten später kann ich meine Arme nur schwer ohne ein unkontrolliertes Muskelzucken nach oben strecken. Klassisch unterschätzt. Wenn man 1 Kilo Hanteln minutenlang am ausgestreckten Arm haltet und dann verschiedene Übungen damit absolviert, fühlen sich nicht nur die Arme etwas komisch an. Die 1 Kilo mutieren zu 10 Kilo.
Na wenigstens gibts gleich eine Massage. Ja, wieder bei meiner Freundin. Die Massage kommt mir heute ein wenig kurz vor. Sie massiert mich fertig und ich bleib noch kurz liegen, als sie aufschreckt und meint, dass sie viel zu früh fertig geworden ist. Ist wohl auch nicht ihr Tag heute. Sie entschuldigt sich und beginnt wieder meinen Rücken zu massieren.
Ich husch nach dem Frühstück noch schnell in die Ambulanz, um mir die Bestätigung von meiner Ärztin zu holen, dass ich außerhalb der Therapiezeit in die Kraftkammer darf. Kostet €16,- für eine Woche und Saune ist auch dabei. Da das Wetter am Wochenende nicht besser wird, kann ich so wenigstens was für meine Muckis und den Rücken tun.
Am Nachmittag steht mal wieder eine Schlammpackung auf dem Plan. Irgendwie kommt mir das Wasser und der Schlamm heute heißer als sonst vor. Ich merke aber auch, das sich mein Gemütszustand etwas verschlechtert hat. Irgendwie hab ich heute auf nichts so richtig Bock. Da hilft auch folgende Konversation nach der Schlammpackung nicht. Ich stehe in der Dusche und hab den Rücken voller Schlamm. Die Therapeutin kommt um mir diesen abzuwaschen. „Irgendwie hob i jetzt Lust auf wos Sias. So mit Schoko oda Keks.“ Ich dreh mich mit einem fragenden Blick um und meinte: „Sie bekommen Lust auf Schokokekse wenn sie mich so sehen?“ Das schummrige Licht konnte ihre Gesichtsverfärbung nicht verbergen. „Oh Gott, na des woar net so gmaahnt.“ lachte sie verlegen. Schade.
In den 10 Minuten der Ultraschallbehandlung gibt es einen klassischen Wetter-Smalltalk mit der Schwester. Man wünscht sich ein schönes Wochenende und ich bin raus.
Ab zum letzten Training heute - dem Ergometer. Eher lustlos trete ich in meine Pedale. Wenn ich den iPod nicht mit hätte, wäre es wahrscheinlich die größte Qual für mich, in meinem Zustand Radio Kärnten zu hören.
15:30 Uhr. Endlich fertig für heute aber leider nicht für die Woche. Ich hab morgen Original eine einzige Einheit. Eine Schulung von 7-8 Uhr. Da kommt Freude auf.
Vielleicht hellt ja der Besuch beim Mostwirt heute Abend meine Stimmung ein wenig. Davon erzähl' ich euch aber erst dann morgen. Oder auch nicht.
Der Regen peitscht gegen mein Fenster und gibt mir zu verstehen, dass die Nacht für mich vorbei sein soll. Es ist kurz vor sechs. Scheiß drauf denk ich, soll so sein und steig mal in die Dusche rein. Apropos Dusche. Ich dachte dass es sich nur um ein städtisches Phänomen handelt, wenn im Bus oder U-Bahn bereits in der Früh Stinker unterwegs sind. Sie gibt es auch hier. Unglaublich was so mancher für eine Duftwolke schon nach dem Aufstehen hinter sich herzieht. Dass es sich dabei nicht grad um Hugo oder Lagerfeld handelt, versteht sich von selbst.
Egal, ich hab um 7 Uhr ein Date mit Marie in der EHG. Als sie mir die 1 Kilo Hanteln zeigt mit denen wir heute arbeiten werden, wollt ich ihr schon sagen, ob das ihr Ernst sei. 25 Minuten später kann ich meine Arme nur schwer ohne ein unkontrolliertes Muskelzucken nach oben strecken. Klassisch unterschätzt. Wenn man 1 Kilo Hanteln minutenlang am ausgestreckten Arm haltet und dann verschiedene Übungen damit absolviert, fühlen sich nicht nur die Arme etwas komisch an. Die 1 Kilo mutieren zu 10 Kilo.
Na wenigstens gibts gleich eine Massage. Ja, wieder bei meiner Freundin. Die Massage kommt mir heute ein wenig kurz vor. Sie massiert mich fertig und ich bleib noch kurz liegen, als sie aufschreckt und meint, dass sie viel zu früh fertig geworden ist. Ist wohl auch nicht ihr Tag heute. Sie entschuldigt sich und beginnt wieder meinen Rücken zu massieren.
Ich husch nach dem Frühstück noch schnell in die Ambulanz, um mir die Bestätigung von meiner Ärztin zu holen, dass ich außerhalb der Therapiezeit in die Kraftkammer darf. Kostet €16,- für eine Woche und Saune ist auch dabei. Da das Wetter am Wochenende nicht besser wird, kann ich so wenigstens was für meine Muckis und den Rücken tun.
Am Nachmittag steht mal wieder eine Schlammpackung auf dem Plan. Irgendwie kommt mir das Wasser und der Schlamm heute heißer als sonst vor. Ich merke aber auch, das sich mein Gemütszustand etwas verschlechtert hat. Irgendwie hab ich heute auf nichts so richtig Bock. Da hilft auch folgende Konversation nach der Schlammpackung nicht. Ich stehe in der Dusche und hab den Rücken voller Schlamm. Die Therapeutin kommt um mir diesen abzuwaschen. „Irgendwie hob i jetzt Lust auf wos Sias. So mit Schoko oda Keks.“ Ich dreh mich mit einem fragenden Blick um und meinte: „Sie bekommen Lust auf Schokokekse wenn sie mich so sehen?“ Das schummrige Licht konnte ihre Gesichtsverfärbung nicht verbergen. „Oh Gott, na des woar net so gmaahnt.“ lachte sie verlegen. Schade.
In den 10 Minuten der Ultraschallbehandlung gibt es einen klassischen Wetter-Smalltalk mit der Schwester. Man wünscht sich ein schönes Wochenende und ich bin raus.
Ab zum letzten Training heute - dem Ergometer. Eher lustlos trete ich in meine Pedale. Wenn ich den iPod nicht mit hätte, wäre es wahrscheinlich die größte Qual für mich, in meinem Zustand Radio Kärnten zu hören.
15:30 Uhr. Endlich fertig für heute aber leider nicht für die Woche. Ich hab morgen Original eine einzige Einheit. Eine Schulung von 7-8 Uhr. Da kommt Freude auf.
Vielleicht hellt ja der Besuch beim Mostwirt heute Abend meine Stimmung ein wenig. Davon erzähl' ich euch aber erst dann morgen. Oder auch nicht.
Donnerstag, 23. Mai 2013
Tag 9 | Spatzen-Tag
Der Wecker läutet mich sanft aus einer sehr unruhigen Nacht. Ob es daran liegt, dass der Meisterteller am Verteilerkreis die Runden dreht oder der nächtlichen, etwas lauteren Meinungsverschiedenheit im Zimmer ober mir, kann ich so mal nicht sagen. Worum es bei dem Streit ging konnte ich nicht genau herausfinden. Mir auch egal. Das einzige was ich deutlich vernehmen konnte war: „Jetzt hoit amol de pappn! Es is scho noch zwöve! Und moch des Fensta zua!“ Hm.
Es ist 06:15 und die Morgensonne fällt in mein Zimmer. Noch ein bissl liegen bleiben, sagt der Körper. Das Hirn sagt mir, wenn ich jetzt nicht aufstehe dann erst wieder in zwei Stunden.
Also raus aus den Federn und rein in die Sportmontur denn um 7:00 Uhr steht das Kraftraining am Plan. Rücken, Trizeps, Bauch und seitliche Bauchmuskulatur sind spätestens jetzt auch wach. Das Krafttraining ist neben der Unterwassergymnastik mein Favorit auf dem (aktiven)Therapieplan. Da sieht man am besten den Fortschritt und merkt wie von mal zu mal mehr Gewicht möglich ist. Speziell bei der Rückenübung. Waren es am Anfang noch 8 Kilo die ich schmerzfrei mit meinem Rücken drücken konnte, sind es seit heute 25 Kilo!
Danach hat sich der Rücken eine entspannte Massage verdient. Herrlich. Trotz des schweren Atmens der Masseurin. Ich trau mich noch immer nicht fragen.
Der Vormittag wird mit einem 36° warmen Hydroelektrischen-Vollbad inklusive Sprühregen, Lichttherapie, Duftöl und Entspannungsmusik abgeschlossen. Dieses Teil ist so massiv und spielt alle Stücke. Die Lautsprecher sind an den Seitenwänden eingearbeitet und der Subwoofer muss wohl unter der Wanne sein. Anders kann ich mir diese Erschütterungen beim Bass nicht vorstellen. Ob diese tiefen Frequenzen etwas mit der Therapie zu tun haben, bezweifle ich. Auf jeden Fall spüre ich die Vibration der Bässe mehr als die angebliche Stromspannung. Diese wiederum spürt man nur dann wenn man a) den Körper direkt an die Messingpunkte legt oder b) gerade kein Bass-Solo ist.
Die Musik ist eine klassische Entspannungsmucke. Irgendwo zwischen Cafe del Mar und der peruanischen Panflöten-Band auf der Mariahilfer Straße. Werd nächstes mal Slayer reingeben.
Einen neuen Patienten dürfen wir auch auf unserem Tisch begrüßen. Wieder einmal ein Herr, der Heinzi. Am ersten Blick sehr unsympathisch mit seinem Red Bull-Trainigsanzug am zweiten auch nur ein Mensch und doch lustig. Bin gespannt wann die erste Fussballdiskussion aufflammen wird.
Nach dem Chili Con Carne, welches bei mir so gerade den Tellerboden benetzt hat (remember halbe Portion) gehts ab zur EHG. Nachdem ich schon heftige Spatzen (Muskelkater auf Kärntnarisch) im Rücken habe, ist heute der Bauch dran. Schaden tut's eh nicht, also ran an den Speck!
Schweißtreibende 25 Minuten später freu ich mich auf etwas Entspannung bei der Unterwassergymnastik. Weit gefehlt. Heute hat auch Frau Malle eine Freude mit mir und jagt mich von einer Übung in die nächste. Nicht nur der Rücken auch die Oberschenkel und die Schulter melden eine leichte Übersäuerung. Für heute reicht's dann auch schon und ich gönne mir ein wenig Ruhe. Da das Wetter nicht so recht mitspielt, bleibe ich am Zimmer und mache einen DVD-Nachmittag.
„The Avengers“ haben ein wenig länger gebraucht die Welt zu retten, deswegen komme ich etwas verspätet zum Essen. Kein Problem, man kennt sich ja mittlerweile und so werden mir dann meine Schupfnudeln (Wuzinudeln auf Kärntnarisch) auch ohne Vortrag serviert. Wir plaudern noch alle ein wenig bis einer nach dem anderen den Tisch verlässt. Ich hab noch Lust auf ein paar Längen und verbringe noch eine Stunde im Hallenbad.
Aber jetzt reichts dann auch wirklich für heute. Noch schnell unter die Dusche und dann vor den Fernseher.
Morgen ist auch noch ein Tag.
Zum Abschluss a kloans Tisch-Witzerle: Ein Mann sitzt beim Arzt. Der Arzt mustert ihn von oben bis unten und lehnt sich dann demonstrativ und mit verschränkten Händen in den Sessel zurück. Der Patient ist ganz aufgelöst und fragt: „Herr Doktor, jetzt sagen sie schon - was fehlt mir?“ Der Arzt erwidert ganz sachlich und ruhig:„Sie müssen mal mit dem onanieren aufhören.“ - „Was? Warum denn das?“ - „Ich kann sie sonst nicht untersuchen.“
Gute Nacht.
Es ist 06:15 und die Morgensonne fällt in mein Zimmer. Noch ein bissl liegen bleiben, sagt der Körper. Das Hirn sagt mir, wenn ich jetzt nicht aufstehe dann erst wieder in zwei Stunden.
Also raus aus den Federn und rein in die Sportmontur denn um 7:00 Uhr steht das Kraftraining am Plan. Rücken, Trizeps, Bauch und seitliche Bauchmuskulatur sind spätestens jetzt auch wach. Das Krafttraining ist neben der Unterwassergymnastik mein Favorit auf dem (aktiven)Therapieplan. Da sieht man am besten den Fortschritt und merkt wie von mal zu mal mehr Gewicht möglich ist. Speziell bei der Rückenübung. Waren es am Anfang noch 8 Kilo die ich schmerzfrei mit meinem Rücken drücken konnte, sind es seit heute 25 Kilo!
Danach hat sich der Rücken eine entspannte Massage verdient. Herrlich. Trotz des schweren Atmens der Masseurin. Ich trau mich noch immer nicht fragen.
Der Vormittag wird mit einem 36° warmen Hydroelektrischen-Vollbad inklusive Sprühregen, Lichttherapie, Duftöl und Entspannungsmusik abgeschlossen. Dieses Teil ist so massiv und spielt alle Stücke. Die Lautsprecher sind an den Seitenwänden eingearbeitet und der Subwoofer muss wohl unter der Wanne sein. Anders kann ich mir diese Erschütterungen beim Bass nicht vorstellen. Ob diese tiefen Frequenzen etwas mit der Therapie zu tun haben, bezweifle ich. Auf jeden Fall spüre ich die Vibration der Bässe mehr als die angebliche Stromspannung. Diese wiederum spürt man nur dann wenn man a) den Körper direkt an die Messingpunkte legt oder b) gerade kein Bass-Solo ist.
Die Musik ist eine klassische Entspannungsmucke. Irgendwo zwischen Cafe del Mar und der peruanischen Panflöten-Band auf der Mariahilfer Straße. Werd nächstes mal Slayer reingeben.
Einen neuen Patienten dürfen wir auch auf unserem Tisch begrüßen. Wieder einmal ein Herr, der Heinzi. Am ersten Blick sehr unsympathisch mit seinem Red Bull-Trainigsanzug am zweiten auch nur ein Mensch und doch lustig. Bin gespannt wann die erste Fussballdiskussion aufflammen wird.
Nach dem Chili Con Carne, welches bei mir so gerade den Tellerboden benetzt hat (remember halbe Portion) gehts ab zur EHG. Nachdem ich schon heftige Spatzen (Muskelkater auf Kärntnarisch) im Rücken habe, ist heute der Bauch dran. Schaden tut's eh nicht, also ran an den Speck!
Schweißtreibende 25 Minuten später freu ich mich auf etwas Entspannung bei der Unterwassergymnastik. Weit gefehlt. Heute hat auch Frau Malle eine Freude mit mir und jagt mich von einer Übung in die nächste. Nicht nur der Rücken auch die Oberschenkel und die Schulter melden eine leichte Übersäuerung. Für heute reicht's dann auch schon und ich gönne mir ein wenig Ruhe. Da das Wetter nicht so recht mitspielt, bleibe ich am Zimmer und mache einen DVD-Nachmittag.
„The Avengers“ haben ein wenig länger gebraucht die Welt zu retten, deswegen komme ich etwas verspätet zum Essen. Kein Problem, man kennt sich ja mittlerweile und so werden mir dann meine Schupfnudeln (Wuzinudeln auf Kärntnarisch) auch ohne Vortrag serviert. Wir plaudern noch alle ein wenig bis einer nach dem anderen den Tisch verlässt. Ich hab noch Lust auf ein paar Längen und verbringe noch eine Stunde im Hallenbad.
Aber jetzt reichts dann auch wirklich für heute. Noch schnell unter die Dusche und dann vor den Fernseher.
Morgen ist auch noch ein Tag.
Zum Abschluss a kloans Tisch-Witzerle: Ein Mann sitzt beim Arzt. Der Arzt mustert ihn von oben bis unten und lehnt sich dann demonstrativ und mit verschränkten Händen in den Sessel zurück. Der Patient ist ganz aufgelöst und fragt: „Herr Doktor, jetzt sagen sie schon - was fehlt mir?“ Der Arzt erwidert ganz sachlich und ruhig:„Sie müssen mal mit dem onanieren aufhören.“ - „Was? Warum denn das?“ - „Ich kann sie sonst nicht untersuchen.“
Gute Nacht.
Mittwoch, 22. Mai 2013
Tag 8 | Leider fad
Heute war irgendwie ein komischer weil unspektakulärer Tag. Bin um 7:20 Uhr schon im Schlamm gehüllt worden, danach Frühstück und dann hieß es warten bis der Arzt kommt. Visite am Zimmer. Eigentlich recht pünktlich klopft es an meiner Türe und der Arzt tritt in mein bescheidenes Single-Appartement. Doch es war eine Ärztin die den Primar (Achtung) Dr. Henry Puff (es darf gelacht werden) kurzfristig vertreten hat. Schade, hätte ihn gerne selber kennen gelernt. Seine Vertretung blieb leider auch nicht lange, da bei mir alles ok ist. Oder haben sie erwartet das ich ihnen etwas anbiete?...
Die Niederfrequenz Wechselstrom-Therapie ist nicht weiter erwähnenswert. Das ist die Therapie, wo nix passiert.
Der Vormittag ist somit gelaufen. Apropos laufen. Das Therapie-Highlight erwartet mich nach dem Mittagessen. 30 Minuten Spazierengehen für Fortgeschrittene - Nordic Walking. Ich möchte hier niemanden zu nahe treten, der diese Bewegungstherapie (ich weigere mich Sport zu sagen) gerne macht und sich dabei wohl fühlt. Ich tu es definitiv nicht. Sorry, aber diese 30 Minuten wären auf dem Ergometer besser investiert gewesen. Wobei von den 30 Minuten 20 zur „Einschulung“ dienten. Über 600 Muskeln werden, wenn man es richtig macht, damit trainiert. Ich frage mich, ob wir nicht in Zukunft alle mit zwei Stöcken gehen sollten, wenn das so toll ist. Naja.
Zurück ins Haus und rauf auf den Behandlungstisch in der Einzelheilgymnastik, kurz EHG. Die Therapeutin quält mich zwar aber angesichts der „Einheit“ davor, ist es eine willkommene Tortur. Als sie zum Abschied noch meint „morgen gemmas richtig aun“, weiß ich nicht, ob ich weinen oder lachen soll. Ich werde euch morgen sicher berichten können, sofern ich meine Hände auf die Tastatur schwingen kann.
Um 14:30 Uhr sind die Therapien für heute vorbei. Was machen mit dem angebrochenen, sonnigen Nachmittag? Genau. Ich suche mir ein Platzerle und leg meinen geschundenen Körper der Sonne zur Bräunung hin. Und was für ein Platzerle ich gefunden habe! Oberhalb der Klinik gibt es eine Art Natur-Sonnendeck mit Holzliegen noch bevor der Wald anfängt. Ich denke, ich habe meinen Platz zur Freizeitgestaltung gefunden. Kurz nach 17:00 Uhr muss ich dann doch recht widerwillig die Holzpritsche räumen da in einer halben Stunde der Koch zum Abendessen läutet. Für heute hab ich mir eine Joghurtschüssel mit frischen Früchten bestellt. War gut. Joghurt eben mit frischen Früchten.
Zu Mittag gabs u.a. Paella und ich muss sagen, dass auch dieses Gericht trotz einer Großküche sehr fein zubereitet und schmackhaft war. Da es keine Buffet gibt (außer Salat) und wir das Essen immer am Teller serviert bekommen, sieht das natürlich auch fürs Auge gut aus.
Ihr seht, heute war wirklich wenig los. Jetzt muss ich schon übers Essen schreiben damit der Post nicht all zu kurz kommt. Morgen gibt es sicher mehr zu berichten da ich von 07:00 bis 15:30 Therapien habe. Da kommt Freude auf!
Dienstag, 21. Mai 2013
Tag 7 | Es geht voran
Was geht Leute, alles klar? Coffeshock in da house das ist wunderbar. Fetter Bass, fetter Beat fetter Groove, fette Eier, tonight we gonna set the house on fire!
Die Coffeschocker knallen mir ins Ohr und bringen mich mal auf Betriebstemperatur während ich am Rad mein Programm abspule. Es ist 7:30 Uhr und ich trete die Pedale mit einer Leichtigkeit, die mich doch ein wenig „beunruhigt“. Ich fühle mich sehr gut und habe am Ende der 25 Minuten 13,8 Kilometer geradelt. Das sind um 2 km mehr als letzte Woche. Wohooo!
Es bleibt allerdings nicht viel Zeit zur Freude, da ich in einer halben Stunde schon die nächste Therapie habe. Einen Tee und eine Buttersemmel später sitze ich auf einem Gymnastikball in der Rückenschule. Habe ich schon am Ergometer das Shirt ordentlich vollgeschwitzt, öffnet wohl der zu schnell getrunkene Tee und der Stress die Poren noch einmal und lässt die nächste Schweißwelle über meinen Körper rinnen. Bei den einfachsten Bewegungen rinnt mir die Soße.
Aber kein Problem, die Unterwassergymnastik verschafft ein wenig Abkühlung. Naja, nicht wirklich im wohl temperiertem Plantschbecken. Aber zumindest ist es ein wenig entspannend wohlgleich auch anstrengend da ich die eingenommene Position (in der Hocke und den Rücken durchgestreckt) beibehalten soll und mit Gewichten unter Wasser herumfuchteln muss. Eine Herausforderung für das Gleichgewicht.
Danach sind die aktiven Therapien erledigt und es folgt wieder eine heiße Schlammpackung, eine Niederfrequenz Strom-Therapie und endlich auch mal eine Massage. Hat mir der Rücken am Donnerstag noch bei intensiveren Berührungen geschmerzt, so ist das heute mal echt eine Wohltat. Keine Schmerzen und sehr entspannend. Allerdings atmet die Masseurin etwas schwer. Nach meinem gestrigen Fauxpas halte ich aber die Klappe und stelle keine blöde Fragen. Obwohl es mich schon jucken würde...
Da morgen der erste unseren Herrentisch schon wieder verlassen muss, gehen wir am Abend noch in die Mostschenke um ihn gebührend ins normale Leben zu entlassen. Mal schauen wer da morgen Mittag an seinem Platz sitzt.
Leider hat es heute Vormittag auch das erste Opfer zu beklagen gegeben. Mein langjähriger Wegefährte Torsion Adidas hat sich nach dem Ergometer begonnen aufzulösen. Nach der Rückenschule fehlte ihm bereits ein Teil worauf hin ich ihm feierlich im Klinik-Mistraum zu Althofen beigesetzt habe.
Glücklicherweise habe ich ein zweites Paar Sportschuhe mitgenommen und kann damit meine Rehab weiterführen.
Als Abschluss noch die Zahl des Tages: 5000. So viele Therapie-Einheiten werden täglich (!) in der Klinik abgehalten. Wieder was gelernt. Bis morgen!
Die Coffeschocker knallen mir ins Ohr und bringen mich mal auf Betriebstemperatur während ich am Rad mein Programm abspule. Es ist 7:30 Uhr und ich trete die Pedale mit einer Leichtigkeit, die mich doch ein wenig „beunruhigt“. Ich fühle mich sehr gut und habe am Ende der 25 Minuten 13,8 Kilometer geradelt. Das sind um 2 km mehr als letzte Woche. Wohooo!
Es bleibt allerdings nicht viel Zeit zur Freude, da ich in einer halben Stunde schon die nächste Therapie habe. Einen Tee und eine Buttersemmel später sitze ich auf einem Gymnastikball in der Rückenschule. Habe ich schon am Ergometer das Shirt ordentlich vollgeschwitzt, öffnet wohl der zu schnell getrunkene Tee und der Stress die Poren noch einmal und lässt die nächste Schweißwelle über meinen Körper rinnen. Bei den einfachsten Bewegungen rinnt mir die Soße.
Aber kein Problem, die Unterwassergymnastik verschafft ein wenig Abkühlung. Naja, nicht wirklich im wohl temperiertem Plantschbecken. Aber zumindest ist es ein wenig entspannend wohlgleich auch anstrengend da ich die eingenommene Position (in der Hocke und den Rücken durchgestreckt) beibehalten soll und mit Gewichten unter Wasser herumfuchteln muss. Eine Herausforderung für das Gleichgewicht.
Danach sind die aktiven Therapien erledigt und es folgt wieder eine heiße Schlammpackung, eine Niederfrequenz Strom-Therapie und endlich auch mal eine Massage. Hat mir der Rücken am Donnerstag noch bei intensiveren Berührungen geschmerzt, so ist das heute mal echt eine Wohltat. Keine Schmerzen und sehr entspannend. Allerdings atmet die Masseurin etwas schwer. Nach meinem gestrigen Fauxpas halte ich aber die Klappe und stelle keine blöde Fragen. Obwohl es mich schon jucken würde...
Da morgen der erste unseren Herrentisch schon wieder verlassen muss, gehen wir am Abend noch in die Mostschenke um ihn gebührend ins normale Leben zu entlassen. Mal schauen wer da morgen Mittag an seinem Platz sitzt.
Leider hat es heute Vormittag auch das erste Opfer zu beklagen gegeben. Mein langjähriger Wegefährte Torsion Adidas hat sich nach dem Ergometer begonnen aufzulösen. Nach der Rückenschule fehlte ihm bereits ein Teil worauf hin ich ihm feierlich im Klinik-Mistraum zu Althofen beigesetzt habe.
Glücklicherweise habe ich ein zweites Paar Sportschuhe mitgenommen und kann damit meine Rehab weiterführen.
Als Abschluss noch die Zahl des Tages: 5000. So viele Therapie-Einheiten werden täglich (!) in der Klinik abgehalten. Wieder was gelernt. Bis morgen!
Sonntag, 19. Mai 2013
Tag 5 | Heute: Ruhetag
Der heutige Tag sollte so verlaufen wie es der Therapieplan vorgesehen hat, nämlich mit einem Ruhetag. Zwar hatte ich andere Pläne aber mal der Reihe nach.
Sonntag. Ein typischer Besuchertag für alle die nicht mobil genug sind um sich von hier ein paar Stunden zu verdrücken. All diejenigen die mobil sind und auch ein Auto haben, sind bei ihren Familen/Verwandten in der Region. Und dann gibt es noch solche wie mich, die einfach zu weit weg sind von zuhause, kein Auto besitzen oder einfach noch nicht so stabil sind für weite Reisen.
Somit sieht mein Plan kurz nach dem Aufstehen wie folgt aus: ausgiebig Frühstücken, danach ein paar Runden schwimmen, ein bisschen Wäsche waschen und am Nachmittag sich sonnen lassen. So weit so gut.
Das mit dem Frühstück hat sich fast von selbst erledigt, da ich erst kurz nach 8.30 Uhr aufgestanden bin. Also noch rasch in den bereits fast verwaisten Speisesaal und ein schnelles Frühstück eingenommen. Zurück am Zimmer mach ich mich über die Wäsche her. Rei aus der Tube hilft mir dabei die paar Sachen flott durchzuwaschen.
Also ab ins Hallenbad! Es sind zwar ein paar Patienten in der Halle aber es ist noch genug Platz um in Ruhe ein paar Längen zu schwimmen. Nach und nach leert sich das Bad (Mittagessen...) und nach einer Ruhepause schwimm ich alleine noch ein paar Längen und genieße die Ruhe.
Ich komme dadurch zwar etwas später zum Essen aber angesichts dessen, dass sehr wenig Leute da sind fällt das nicht weiter ins Gewicht.
Die Sonne knallt schon fest auf die Sonnenliegen und ich freue mich schon aufs chillen. Es ist erst 12.30 Uhr und ich leg mich noch ein wenig aufs Bett, um das Essen zu verdauen und danach in die Sonne raus.
Es ist 15.30 Uhr als ich vom Regen, der gegen mein Fenster prasselt, geweckt werde. OK, ich schnapp mir mein Buch und lese im Zimmer die nächsten Kapitel von „Chemie des Todes“. Absolut genialer und empfehlenswerter Thriller. Nebenbei läuft das BL Spiel Sturm vs Ried. Mein Buch ist spannender.
Nach dem Abendessen hört der Regen auf und es kommt die Sonne wieder hervor. So dreh ich noch eine kleine Runde in der Abendsonne, statte den Kühen noch einen Besuch ab und schmeiß mich dann vor den Fernseher. Eishockey Finale Schweden vs Schweiz.
Gott sein Dank beginnt morgen wieder die Therapie.
Sonntag. Ein typischer Besuchertag für alle die nicht mobil genug sind um sich von hier ein paar Stunden zu verdrücken. All diejenigen die mobil sind und auch ein Auto haben, sind bei ihren Familen/Verwandten in der Region. Und dann gibt es noch solche wie mich, die einfach zu weit weg sind von zuhause, kein Auto besitzen oder einfach noch nicht so stabil sind für weite Reisen.
Somit sieht mein Plan kurz nach dem Aufstehen wie folgt aus: ausgiebig Frühstücken, danach ein paar Runden schwimmen, ein bisschen Wäsche waschen und am Nachmittag sich sonnen lassen. So weit so gut.
Das mit dem Frühstück hat sich fast von selbst erledigt, da ich erst kurz nach 8.30 Uhr aufgestanden bin. Also noch rasch in den bereits fast verwaisten Speisesaal und ein schnelles Frühstück eingenommen. Zurück am Zimmer mach ich mich über die Wäsche her. Rei aus der Tube hilft mir dabei die paar Sachen flott durchzuwaschen.
Also ab ins Hallenbad! Es sind zwar ein paar Patienten in der Halle aber es ist noch genug Platz um in Ruhe ein paar Längen zu schwimmen. Nach und nach leert sich das Bad (Mittagessen...) und nach einer Ruhepause schwimm ich alleine noch ein paar Längen und genieße die Ruhe.
Ich komme dadurch zwar etwas später zum Essen aber angesichts dessen, dass sehr wenig Leute da sind fällt das nicht weiter ins Gewicht.
Die Sonne knallt schon fest auf die Sonnenliegen und ich freue mich schon aufs chillen. Es ist erst 12.30 Uhr und ich leg mich noch ein wenig aufs Bett, um das Essen zu verdauen und danach in die Sonne raus.
Es ist 15.30 Uhr als ich vom Regen, der gegen mein Fenster prasselt, geweckt werde. OK, ich schnapp mir mein Buch und lese im Zimmer die nächsten Kapitel von „Chemie des Todes“. Absolut genialer und empfehlenswerter Thriller. Nebenbei läuft das BL Spiel Sturm vs Ried. Mein Buch ist spannender.
Nach dem Abendessen hört der Regen auf und es kommt die Sonne wieder hervor. So dreh ich noch eine kleine Runde in der Abendsonne, statte den Kühen noch einen Besuch ab und schmeiß mich dann vor den Fernseher. Eishockey Finale Schweden vs Schweiz.
Gott sein Dank beginnt morgen wieder die Therapie.
Samstag, 18. Mai 2013
Tag 4 | Von Fett und Fettn
Pfingstwochenende. Therapien gibt es so gut wie gar nicht heute. Den ganzen Vormittag werden Vorträge über Ernährung, Psychologie sowie gewisse Schulungen A und B abgehalten. Um welchen Inhalt es bei den Letzt genannten geht, konnte ich noch nicht herausfinden.
Nachdem ich heute keine Morgeneinheit habe und trotzdem schon um 6 Uhr wach bin (muss die Luft hier sein) schlafe ich gleich noch einmal bis 8 Uhr ein.
Nach dem Frühstück geht’s also in den Schulungssaal 3. Thema: Ernährung. Eine Stunde lang erklärt uns hier der Diätologe was der Großteil der Anwesenden sicher schon zig mal gehört haben. Mich eingeschlossen. Ohne Bewegung gibt es kein Abnehmen, die Menge machts, lieber Wasser und ungesüßten Tee statt Coke Zero, Fruchtsäfte und die ganzen Light-Produkte zu sich nehmen. Auf den Fettgehalt achten und sich einfach Zeit geben beim Abnehmen. Eine Sache war dann doch noch interessant und es hat mich nicht überrascht, dass das ein Diätologe gesagt hat. Der BMI ist nur ein Anhaltspunkt und kann nicht zu 100% Fettleibigkeit oder Untergewicht anzeigen. Rumms, das hat gesessen! Immerhin sind Muskel schwerer als Fett. Hermann Maier z.B. hatte während seiner Glanzzeit einen BMI von 31. Nicht schlecht für einen schwer übergewichtigen Spitzensportler so viele Siege und Triumphe einzufahren. Danach musste ich kurz über meinen BMI nachdenken. Ich bin zwar kein Spitzensportler, aber wegen den Muskeln warads. Da fällt mir auch gleich ein, dass ich zu Mittag und am Abend nur die halbe Portion am Teller serviert bekomme. Aber bei drei Mahlzeiten am Tag ist mir das nur Recht. Eigentlich esse ich hier viel mehr als zuhause. Mal sehen ob sich am Ende der Rehab das auch gelohnt hat.
Das super Wetter in Althofen ladet natürlich dazu ein so lange wie möglich draußen zu bleiben. So begebe ich mich auf einen ausgedehnten vier Stunden Spaziergang durch die Wälder und Wanderwege der Region. Zwar sind die Wege aufgrund des gestrigen Regens noch etwas aufgeweicht aber das tut dem Spaß keinen Abbruch. Fast schon kitschiges Postkarten-Wetter lässt das Grün der Felder noch intensiver erscheinen.
Zurück ins Hotel und an den Abendtisch. Fettige, aber gschmackige Käsespätzle stehen am Speiseplan. Nachdem alle Patienten die in der Region leben, also ca. 70%, nach Hause fahren und sich vom Essen abgemeldet haben, ist der Speisesaal dementsprechend leer. Auch unser Tisch ist von sechs auf zwei Personen geschrumpft. Nichts desto trotz zeigen wir Flagge und begeben uns auf den Kur- und Rehabpfad. So nennt man den Weg von der Klinik zur 5 Gehminuten weiter entfernten Buschenschank. Sehr tolle Hütte wo nur Eigenprodukte angeboten und verkauft werden. Und das zu einem Preis den sich so mancher Heuriger bei uns abschauen könnte. Das Apfelmost nicht so ganz meine Geschmacksnerven trifft merke ich auch nur bei der „ersten Hoibe”. Nach ein paar Most und Zirbenschnäpse gehts zurück in die Klinik.
Natürlich rechtzeitig kurz vor 21.45 Uhr um bei der letzten Runde noch ein “Schlaftablettale” bestellen zu können. Eine kleine aber feine Herrenrunde steht an der Bar und ein Witz jagt den nächsten. Irgendwie habe ich das Gefühl auf einem Dorffest zu sein, das sich alle untereinander kennen. Es werden Geschichten ausgetauscht und natürlich bei fortgeschrittenem Alkoholkonsum versucht den jeweiligen Vorredner zu übertrumpfen. Man tauscht sich aus wer wohl den schlimmsten Rausch ever hatte. Als der Letzte in der Runde mit zwei angeblich komatösen Tagen schon siegessicher das Bier zum Siegesschluck ansetzte, meldet sich ein älterer Herr an der Bar, der die ganze Zeit offensichtlich mit beiden Ohren bei dem alkoholisiertem Schwanzvergleich zugehört hat. Er spricht zu seinem Spritzerglas im besten Simmeringer Slang und würdigt dabei der Runde keines Blickes: „Oida, i woar 40 Joar Postler. Dazö ma nix von ana Fettn.“
Amen und Gute Nacht.
Freitag, 17. Mai 2013
Tag 3 | Ein Knacks, ein Schrei
Heftige Kopfschmerzen wecken mich um 6.00 Uhr auf. Blöd das ich kein Thomy bei mir hab. Um 8 muss ich eh zur Ärztin. Die wird sicherlich irgendwo in ihrem Apothekerschrank ein Thomapyrin für mich übrig haben. Bis dahin muss ich eine Runde leiden. Die Ultraschallbehandlung davor macht's auch nicht besser.
Bei der Visite werde ich dem Oberarzt, einem sehr sympathischen Kerl, vorgestellt. Nachdem ich dem auch meine Geschichte erzählt habe zieht er sich seinen Arztkittel aus und stellt sich hinter mich. Ok,... was passiert jetzt? Er bitte mich, mich so weit wie möglich nach vorne zu beugen. Ich soll also quasi mit den Händen den Boden berühren. Die Hände kommen bis knapp übers Knie.
Ich verschränke die Arme im Genick und der OA packt mich wie bei einer Wasserrettung in den verschränkten Armen und meint ich soll mich nach hinten fallen lassen. Ein Knacks, ein Schrei! Noch bevor ich irgendwas sagen konnte, sagte er ich solle noch einmal die Übung von vorhin versuchen. Ich kam auf Anhieb und ohne Schmerzen 15 cm tiefer als noch vor 1 Minute. Yeah!! Er zerrte noch an meinen Beinen und Armen und meinte lapidar das ich extrem verkürzt bin. Ich meinte trocken, dass es nur Muskelmäßig sein kann. Er lachte und sagte:„Wohl, wohl musst imma fest dehnen noch de Therapien. Des wird scho!” Wohl, wohl. Super Fortschritt am zweiten Tag! So kann’s weiter gehen.
Ich verschränke die Arme im Genick und der OA packt mich wie bei einer Wasserrettung in den verschränkten Armen und meint ich soll mich nach hinten fallen lassen. Ein Knacks, ein Schrei! Noch bevor ich irgendwas sagen konnte, sagte er ich solle noch einmal die Übung von vorhin versuchen. Ich kam auf Anhieb und ohne Schmerzen 15 cm tiefer als noch vor 1 Minute. Yeah!! Er zerrte noch an meinen Beinen und Armen und meinte lapidar das ich extrem verkürzt bin. Ich meinte trocken, dass es nur Muskelmäßig sein kann. Er lachte und sagte:„Wohl, wohl musst imma fest dehnen noch de Therapien. Des wird scho!” Wohl, wohl. Super Fortschritt am zweiten Tag! So kann’s weiter gehen.
Das erste Krafttraining findet in der sehr schicken, hauseigenen „Altis Arena“ (Gym-Bude) statt. In dieser wurden schon Sportgrößen wie Thomas „Morgi“ Morgenstern nach seinem Sturz in Kuusamo, und zahlreiche Eishockey-, Fußball- und Volleyballspieler in Form gebracht. Sagen zumindest die viele Bilder mit den speziellen Widmungen in den Gängen.
Danach ein erstes Highlight. Meine erste Schlammpackung. Nachdem man von oben bis unten in heißen(!) Schlamm eingeschmiert wird kommt eine dünne Plastikfolie darüber. Zum Schluss noch eine dicke warme Decke. Als ob es unter dem Plastik nicht eh schon genug Dampfen würde. Und jetzt das geilste. Man liegt dabei auf einer Art Wasserbett dass, sobald man fix und fertig mumifiziert ist, sich in wohlig warmes Wasser senkt. Man hängt nun ohne Stabilisierung im Wasserbett. Und jetzt wird’s erst richtig warm. Nach der Behandlung spritzt der Therapeut mir den Schlamm vom Körper. Irgendwie erinnert mich diese Situation an die Szene bei Rambo 1... Der Therapeut dürfte das an meinem Blick gemerkt haben und meint nur lachend das wir hier nicht im Gefängnis sind. Na dann ist ja alles cool.
Nachdem es meinem Rücken offensichtlich besser geht, hüpf ich vor dem Abendessen noch schnell ins Hallenbad um ihn zu testen. Was soll ich sagen. Vier Längen geschwommen dabei die letzte sogar recht zügig.
Nach dem üppigen Abendmahl (Cottage Cheese mit Käsevariationen und Obst) entere ich mit meinen Tischkollegen einen urigen Bauernhof. Selbstgemachtes steht im Vordergrund und natürlich auch Hochprozentiges. Sehr nette Leute dort, bis das Thema auf die Zweisprachigkeit kam...
Kurz vor 22 Uhr treffen wir in der Klinik wieder ein. Der Gemischte Chor Althofen rockt das Café. Wir schaffen noch grad die Bestellung für die letzte Runde und ich bin fasziniert von der Atmosphäre. Hier tobt der Bär ähnlich wenn in Nikitsch die Lole aufgeigen. Die Meute geht steil. Es ist 22.05. das Licht wird abgedreht und somit recht eindeutig auf die nächtliche Ruhezeit hingewiesen. Wie auch anders, eine Nummer geht noch. Der Chor stimmt zum ultimative Finale an „Dirndle vom Rosental“. Die letzten Hemmungen fallen wie abgetragene Stützstrümpfe und der Mob singt sich die Kehle wund. Aber es gibt nix mehr zu trinken. Diese Party stinkt.
Kurz vor 22 Uhr treffen wir in der Klinik wieder ein. Der Gemischte Chor Althofen rockt das Café. Wir schaffen noch grad die Bestellung für die letzte Runde und ich bin fasziniert von der Atmosphäre. Hier tobt der Bär ähnlich wenn in Nikitsch die Lole aufgeigen. Die Meute geht steil. Es ist 22.05. das Licht wird abgedreht und somit recht eindeutig auf die nächtliche Ruhezeit hingewiesen. Wie auch anders, eine Nummer geht noch. Der Chor stimmt zum ultimative Finale an „Dirndle vom Rosental“. Die letzten Hemmungen fallen wie abgetragene Stützstrümpfe und der Mob singt sich die Kehle wund. Aber es gibt nix mehr zu trinken. Diese Party stinkt.
Heute war ein guter Tag.
Tag 2 | Hier spricht die Therapieleitstelle
Noch bevor der Wecker klingeln kann läutet das Telefon und weckt mich doch recht unsanft aus dem Schlaf. Mein erster Gedanke - verdammt, ich habe verpennt und der Physiotherapeut weckt mich höchstpersönlich. Ein Blick auf die Uhr sagt mir was anderes. Es ist 06:24 Uhr. WTF?!... „Guten Morgen Herr Mersich, hier spricht die Therapieleitstelle. Bitte holen sie sich ihre Therapiekarte mit Bademantel und Badehose ab. Sie haben um 7 Uhr ihre Unterwassergymnastik. Bitte schon 10 Minuten früher da sein. Alles Gute!“ - „Äh...“ Klick. Aufgelegt.
OK, also hinein in die Badinger und ab zur ersten Einheit. Trotz des frühen Tages ist schon das ganze Haus auf den Beinen und auf den Gängen wimmelt es von verschlafenen Patienten und gut gelaunten Therapeuten und innen. Man erkennt gleich die Neuankömmlinge. Das sind die, die hektisch mit ihrer Therapiekarte den Ort ihrer Behandlung suchen. Ich schreite zielsicher zum Plantschbecken. Auch nur deswegen, weil ich gestern eine Stunde wartend vor dem Wegweiser gesessen bin.
Nach dem Wassersport geht’s mal ab zum Frühstück. Da der Kohldampf über Nacht auch nicht weniger geworden ist wird es ein wenig ausgiebiger.
Bis 15 Uhr folgen noch ein Ergotraining, Heilgymnastik und eine Ultraschallbehandlung. Ziemlich dichtes Programm aber schließlich bin ich ja hier nicht auf Sommerfrische.
Nach dem Abendessen gönne ich meinem Körper keine Ruhe und starte noch einen ausgiebigen Spaziergang. Auf einer Waldlichtung mit super Ausblick lass ich die Seele ein wenig baumeln und lass mal den ersten Tag Revue passieren. Bis jetzt kann ich echt nichts negatives sagen. Es sind alle sehr nett und freundlich. Das Haus achtet extrem auf Sauberkeit und Hygiene und unser Herrentisch taut auch schon ein wenig auf. Die Kärntner haben schon mal das Niveau unter Tischhöhe gebracht.
Tag 1 | Die Ankunft
05:15 Uhr. Der Tag beginnt recht unausgeschlafen. Schuld war nicht die Aufregung sonder ein kleiner Zwerg der sich die halbe Nacht zwischen seinen Eltern hin und her gewälzt hat. Hauptsache der Kleine pennt und wacht nicht auf bevor ich die Wohnung verlassen habe. Sonst kann das noch ein Drama werden obwohl ich ihm und seiner Schwester schon ein paar Tage davor die Situation erklärt habe. Beide haben mir das Gefühl gegeben es verstanden zu haben. Darauf wetten würde ich jetzt allerdings nicht. Kinder eben.
Noch schnell den Kids einen Abschiedskuss vorsichtig auf die Wange gedrückt und der Frau einen etwas leidenschaftlicheren. Schließlich sieht man sich die nächsten drei Wochen nicht.
Angekommen am Meidlinger Bahnhof steht schon der Railjet Richtung Villach bereit. Noch 10 Minuten bis zur planmäßigen Abfahrt. Also noch schnell zum Ströck und dann rein in den Zug. All zu viele Leute haben wohl keinen Bock auf Villach. Der Zug ist relativ leer und somit nenne ich einen Vierer-Platz mit Tisch mein Eigen für die nächsten 3:20 Stunden. Die Fahrt selber verläuft recht unspektakulär.
Chris Lohner weißt uns darauf hin, dass sich die Ankunft in Althofen um 10 Minuten verspäten wird. Mit meinen geschulten Screen-Augen habe ich diese Entwicklung bereits am Monitor oberhalb von mir seit Bruck mitverfolgen können.
Althofen. Ein kleiner, überschaubarer Dorfbahnhof an dem genau zwei Leute aus dem Zug steigen - ein älterer Herr und ich. Schnell wurde aufgrund der Trollys, Taschen und dem suchen nach dem Ausgang (man musste durch eine Unterführung) sichtbar, das wir beide ein gemeinsames Ziel haben - die Reha-Klinik. Der Taxifahrer den ich am Tag davor über die Klink bestellt habe, wartet bereits auf mich. 5 Euro für eine Fahrt durch Althofen den Berg hinauf zur Klinik. Ist wahrscheinlich der Bergzuschlag.
Der Altersdurchschnitt wird von mir in der Aula der Klinik drastisch nach unten korrigiert. Ich bin hier der mit Abstand jüngste Patient. Das ändert sich auch nicht als die Erstuntersuchungen in den Ordinationen beginnen und ich in die Runde der wartenden Meute mit Stützstrümpfen, Krücken und Rollatoren bewaffnet blicke. Nachdem meine zuständige Ärztin alle Formalitäten aufgenommen, mich untersucht und meinen Therapieplan für die ganzen drei Wochen erstellt hat, kann ich endlich auf mein Zimmer. Allerdings ist es schon kurz vor 13 Uhr und ich sollte doch noch etwas zu Mittag essen, meinte die Frau Doktor. Also ab in den mir zugewiesenen Speisesaal 3 (von insgesamt 8). Dort erhalte ich auch noch eine Einweisung wann ich in den nächsten Wochen zum Essen erscheinen soll. Frühstück von 7-9 Uhr, Mittagessen um 11.30 Uhr (pünktlich!) und Abendessen um 17.30 Uhr (genau, auch pünktlich). Auf meine Frage, ob ich auch etwas später kommen kann, erhielt ich eine freundliche aber auch sehr bestimmte Antwort von der Chefin vom Speisesaal 3 im perfektem Kärnter-Slang:”Whissan Se, dos Essen is do gstafflt. Bei so vü Leit is des a (und jetzt in Hochdeutsch) Organisations-Thema. Also, wennst (sie schwenkt ins Du, mir eh lieber) schaust, dast immer pünktlich do bist, wer ma no freind, wohl. Mogst nu a Suppal?” Meldung angekommen und verstanden. Außerdem wurde mir mein Platz für die nächsten Wochen gezeigt. Sitz! Erinnert mich ein wenig an das Bundesheer nur sind hier die Frauen die das Kommando haben.
Das Essen selber ist jetzt keine Offenbarung aber ich hatte schon schlechteres Essen in 5 Sterne Lokalen gegessen.
Mein schnuckeliges Standard-Einbettzimmer hat alles was man benötigt. Also TV und WLAN und ein Fenster. Schnell die Sachen ausgepackt und raus in die Natur! Nachdem keine Wolke der Sonne im Weg steht suche ich mir eine Bank aus und genieße die Sonne sowie die schöne Aussicht über Althofen, die Berge und Wälder ringsherum.
Um 16 Uhr gibt es noch eine Begrüßungsrede inkl. der eindringlichen Erklärung zu seinen Therapien ja nicht zu spät zu kommen oder gar zu versäumen. Hier gilt als Ausrede “nur der Todesfall”. Ha ha ha. In Anbetracht der doch weit fortgeschrittenen Alterung der Anwesenden kam diese Auflockerung der Atmosphäre nur bedingt gut an. Zum Abschluss wird uns noch mitgeteilt, dass unsere Therapiepläne morgen ab 7 Uhr an der Therapieleitstelle (dieses Wort...) abzuholen sind.
Oha, schon 17 Uhr! Noch schnell aufs Zimmer und frisch machen für das Dinner. Wenigstens sind meine fünf Tischnachbarn (wir sind der einzige Männertisch im ganzen Speisesaal 3) alle sehr nett. Zu den Kärntern und Steirern gesellt sich also jetzt auch noch ein Burgenlandkroate aus Wien. Witzigerweise sind die Kärnter alle zweisprachig. Ja, Sachen gibts!
Die Presswurst wollte partout nicht auf meine Gabel geschweige in meinen Magen. Somit musste das Salatbuffet herhalten und ich geh relativ hungrig zurück in mein Zimmer. Es gibt zwar einen Kiosk der Snacks und Getränke zu fairen Preisen verkauft, allerdings nur bis 13 Uhr. Ok, Check. Morgen wird eingekauft. Egal bin eh schon Hundemüde.
Ah, Europa League-Finale! Na da schau ma doch. Nachdem ich pünktlich zum 2:1 von Chelsea aufgewacht bin, dreh ich die Kiste ab und schlaf weiter.
Hallo!
Ich muss so um die 10 oder 12 Jahre gewesen sein als ich das letzte mal ein Tagebuch geführt habe. Zwar nicht für lange und so richtig aufregendes hab ich da auch nicht reingeschrieben. War dann wohl eher mehr eine Mädchen-Sache.
Nun ist das schon eine Zeit lang her und Tagebücher heißen nun Blogs. Öffentlich für jeden sichtbar kann meine seine Erlebnisse, Dramen oder Glücksgefühle online mit jedem teilen.
Da ich in den nächsten 22 Tagen hoffentlich viele Erlebnisse und Glücksgefühle haben werde und vielleicht das eine oder andere Drama, hab ich mich dazu entschlossen meinen ersten Blog über meine Rehabilitation zu schreiben. Ich schicke euch quasi frei Haus meine Genesungsfortschritt und hoffentlich auch die eine oder andere Anekdote aus der Humanomed Klinik in Althofen, Kärnten.
Viel Spaß beim Lesen!
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