Samstag, 1. Juni 2013

Tag 18 | Klagenfurt

Was passiert wenn man vergisst sich den Wecker für Samstag Früh zu stellen? Man verpennt für gewöhnlich. Ich habe heute zwar schon verpennt aber ungewöhnlicherweise noch grad so das es sich ausging um kurz nach 7 Uhr am Rad zu sitzen. Die Therapeutin schaut mich mit ihren kleinen und verschlafen Augen an. Ihren Blick kann ich aber trotzdem so deuten, als das sie fragen würde warum ich nicht pünktlich sein kann. Ich schmettere ihr ein aufgesetzes und übertriebenes „Guten Morgen“ entgegen. Ein Anflug von Lächeln umringt ihren Mund. Na geht doch!

Ich besteige mein mir zugewiesenes Rad (man kann sich nicht einfach irgendeines nehmen) und beginne in die Pedale zu treten. Seit dem ich meinen iPod immer mithabe, geht das Radl'n wesentlich einfacher. Nach fünf Minuten spüre ich ein leichtes ziehen in meinem rechten Oberschenkel das nach weiteren zwei Minuten immer heftiger wird. Ich steig vom Rad, dehne den Oberschenkel und fahre fort. Ich muss in den nächsten Minuten immer wieder langsamer treten oder ganz aufhören, damit das Ziehen verschwindet. Plötzlich steht die Therapeutin hinter mir und fragt leicht genervt, wie lange ich den noch fahren möchte. Fünf Minuten, sag ich ihr, dann hätte ich meine 25 Minuten. Worauf sie süffisant meint: „Oba heit nit. Somstogs nur zwanzge. De näxte Partie woart scho.“ Gut, dann geh ich halt frühstücken.

Das ziehen im Oberschenkel macht mir zwar Sorgen, wird aber in der nächsten und für heute letzten Einheit, nicht mehr Akut - dem Nordic Walking. Ein Stunde mit Stock über Stein und durch den Wald spazieren wir in einer relativ großen Gruppe. Vielleicht war das Ziehen im Oberschenkel nur ein kleiner Vorgeschmack, denn nach dem ausgiebigen Spaziergang habe ich einen heftigen Muskelkater in beiden Oberschenkel. Ich entscheide mich dazu noch vor dem Mittagessen ins Hallenbad zu gehen und ein wenig zu relaxen und die Muskeln zu entspannen.

Nach dem Mittagessen entscheide ich mich kurzfristig mit zwei Frauen vom Nachbartisch nach Klagenfurt mitzufahren. Ich war schon ewig nicht mehr in der Lindwurm-Stadt. Dort angekommen merke ich auch gleich, dass ich nichts versäumt habe. Wir schlender durch die Altstadt, sitzen bei strahlend blauem Himmel und Sonne draußen in einem Cafe, essen Eis und trinken Cafe. Also ich nicht. Ich trink einen Spritzer, der echt gut war. So gut, dass ich gleich noch einen zweiten kosten musste.

Den Lindwurm haben wir natürlich auch gesehen. Leider wurde er ja angeblich ein Opfer von Vandalen die seinen Schwanz ruiniert haben. Wir sehen einen Restaurator, der sich liebevoll um des Wurms Fortsatz kümmert. Ein Foto davon ist natürlich unabkömmlich.




Schon während wir nach Klagenfurt gefahren sind, haben uns schwere schwarze Wolken begleitet. Der Himmel hat dankenswerter Weise bis zur Rückfahrt gewartet und erst dann wieder seine Schleusen geöffnet. Als wir in Althofen ankommen, hört der Regen wieder auf.

Klagenfurt war sicher eine willkommene Abwechslung nach den verregneten Tagen in der Klinik. Aber mehr dann auch schon nicht. Vielleicht geht's morgen nach Villach. Ins Kino.

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