Dienstag, 4. Juni 2013

Tag 21 | Geschafft!

Nach dem ich erfolgreich meine gestern verabsäumte Therapiestunde auf Heute verlegen konnte, ging ich mal frühstücken. Irgendwie habe ich heute keinen Appetit und trinke nur einen Tee und ein Glas Orangensaft. Natürlich kein frisch gepresster, sondern so ein Automatendrinkkonzentrat.

Auf geht's in den letzten Tag meiner orthopädischen Rehabilitation! Was passt da besser als den Tag in der Kraftkammer zu starten. Ich schraube ein letztes mal die Gewichte ein wenig höher und absolviere meine Geräterunde in kraftraubenden 25 Minuten.

Da ich bereits mein Bahnticket für morgen habe, bestelle ich mir an der Rezeption ein Taxi, welches mich morgen früh zum Bahnhof bringen soll. Die Dame an der Rezeption tätig einen Anruf und bestätigt mir, dass das Taxi morgen um 07:45 Uhr vor dem Eingang auf mich warten wird. Wenn ich schon mal da bin gebe ich auch gleich meinen ausgeborgten Regenschirm zurück und erhalte dafür meine €10 Kaution retour. Ohne Regenjacke oder Regenschirm war man hier in den letzten Tagen dem Wetter ausgeliefert. In den drei Wochen waren genau vier Tage mit Sonne und so warm dass man sich auch sonnen konnte. Die restlichen Tage gingen runter.

Auf zur Schlussuntersuchung und zu meiner Ärztin Dr. Buchhäusl. Nachdem alle Formalitäten bearbeitet wurden, untersucht sie mich noch einmal und checkt meine Beweglichkeit im Rücken und Lendenwirbelbereich. Sie lässt mich schon im Gespräch davor wissen, dass sie mit meiner Entwicklung in den letzten drei Wochen sehr zufrieden ist und sie auch von den Therapeuten ein gutes Feedback für meine aktive Mitarbeit erhalten hat. Mein Ziel bei der Ankunft war, meine Beweglichkeit und Mobilität zu verbessern und die Schmerzen auf ein Minimum zu reduzieren. Ich hab meine Ziele voll erreicht und fühle mich auch um einiges wohler und besser als noch vor wenigen Wochen.
Einzig mein Bauchumfang hat sich um einen Zentimeter vergrößert. Ich führe diesen Umstand auf zwei Faktoren zurück: erstens habe ich hier in den letzten 21 Tagen drei mal täglich eine vollwertige Kost zu mir genommen. Davon zwei warme Mahlzeiten - mittags und abends. Soviel esse ich normalerweise nicht. Und zweitens wurde natürlich auch die Muskeln ein wenig in Wallung gebracht und trainiert. Also sehe ich das eher locker.

Da wir gerade vom Essen sprechen. Beim Mittagstisch dominiert natürlich das Thema Hochwasser. Da doch recht viele hier aus Tirol, Oberösterreich und Niederösterreich sind, werden die Meldungen die von zu Hause kommen natürlich angesprochen. Seit ein paar Tagen ist die Stimmung hier schon auch angespannt und ein Ehepaar aus Tirol hat ihren Aufenthalt abgebrochen um zu Hause nach den Rechten zu sehen. Ist sicher keine einfache Situation für so manchen die Bilder von seiner Region im TV mit zu verfolgen.

Obwohl viele Leute im Moment gegen Schlamm und Wasser kämpfen, lege ich mich freiwillig in so ein Gemisch für die nächsten 25 Minuten. Die Schlammpackung hat für mich etwas total entspanntes, es regt dabei die Durchblutung an und ich schwitze auch ganz fest in dem Plastik-Wrap.

Bevor ich zur Pflegeentlassung gehe hab ich noch die letzte Ultraschallbehandlung. Unspektakuläre neun Minuten wo mit einer Ultraschallsonde der Bereich rund um die Lendenwirbel massiert wird. Vorher wird auf die betroffene Stelle massig Voltaren aufgetragen. So quasi als Gleitmittel.

Pflegentlassung. Ich hab mir das irgendwie anders vorgestellt aber ich war keine fünf Minuten im Raum, da war ich auch schon wieder vor der Tür. Abwiegen, Blutdruck messen, ein paar Fragen beantworten - danke das wars. Mit einem „Alles Gute für Sie!“ stehe auch auch schon in der Tür. Der Nächste, bitte.

Auf zur ultimativ letzten Einheit - der gestern verbockten Rückenschule. Ist echt angenehm auch weil wir nur zu zweit sind. Normalerweise tummeln sich da mindestens acht Patienten auf der Gymnastikmatte.
Das letzte mal noch den Rücken strecken und nach vorne über beugen. Zielflagge!!

Etwas traurig gehe ich aus dem Raum. Die Traurigkeit hält aber nur bis nach der Tür. Ich freu mich jetzt echt schon sehr wieder nach Hause zu kommen und meine Familie zu sehen von der ich doch drei Wochen getrennt war. Ob ich meine Kinder wieder erkennen werde? Oder meine Frau?...

Zum Abschluss gehe ich noch einmal ins Hallenbad, lass die Seele noch ein wenig baumeln und die letzten drei Wochen Revue passieren.

Zurück am Zimmer mache ich mich fürs letzte Abendmahl (es gibt Fisch...) fertig und danach wird Koffer gepackt. Ich denke, dass sich noch ein Abschlussgetränk in der Cafeteria danach auch noch ausgehen wird.
Morgen ist Abfahrt.

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